Mir ist entfallen, wann ich mein Herz an Zürich verloren habe, aber die ersten Besuche liegen schon lange zurück. Ich erinnere mich an die tolle Aussicht vom Zürichberghotel herunter auf die Stadt und den See. Später bin ich die Limmat mit dem Rad entlang gefahren, habe an lauen Sommernächten auf den Wiesen am See gesessen und zu lauten Beats bei der Streetparade getanzt. Die zentrale Lage in Europa, Berge und Wasser und die unaufdringliche Lebensart der Züricher machen diese Stadt für mich unschlagbar. Immer wieder zieht es mich hierher. Unlängst auch am letzten Tag des alten Jahres. Weniger als 48 Stunden dauerte der Besuch. Grund genug, endlich ein paar Tipps zu geben.
Anreisen nach Zürich
Wer Zürich besucht, hat es leicht mit der Anreise, denn Zürich ist verkehrstechnisch ausgesprochen gut zu erreichen. Der Züricher Flughafen ist ein Drehkreuz für Flüge in alle Welt und so ist es möglich zeitnah und günstig Flüge hierher zu buchen. Von Hamburg beispielsweise fliegt man eine reichliche Stunde. Eurowings, Lufthansa, Easyjet und Swiss bieten sich als Fluggesellschaften an.
Der Weg in die Stadt ist bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu überbrücken. In weniger als einer Viertelstunde erreicht man den Züricher Hauptbahnhof. Ein Ticket für die Hin- und Rückfahrt kostet um die zehn Euro und somit ist das Vorurteil, dass in der Schweiz alles unerschwinglich sei bereits zum ersten Mal entkräftet.
Infos zum Öffentlichen Nahverkehr →ZVV.ch
Wer mit der Bahn anreist, landet sofort inmitten in der City. Kaum vor den Bahnhof getreten, steht man in der berühmten Züricher Bahnhofstraße mit noblen Geschäften, der Confiserie Sprüngli und dem schicken Kaufhaus Jelmoli. Bequemer geht es selten.
Satt werden
Da wir zu Silvester / Neujahr in der Stadt weilten und der Besuch auf Feiertage fiel, war ich aufgeregt, ob es ohne Reservierungen (außer Frühstück) Probleme mit dem Essen gibt. Wie sich herausstellte völlig umsonst: die Züricher Innenstadt war an beiden Tagen ungemein belebt. Es gab so viele Möglichkeiten, dass wir uns eher schwer entscheiden konnten, wo wir hingehen. Neben Lebensmittelgeschäften im Flughafen und auf dem Bahnhof, gab es zahlreiche Imbisse, Lieferdienste, Cafés und Restaurants, die geöffnet hatten. Am Silvesterabend außerdem eine riesige feuerwerksfreie Fressmeile rund um den Bürkliplatz. In dunkle Schokolade getauchte, kandierte Orangen der Confiserie Teuscher in der Storchengasse (zugegeben zu einem Mordspreis) vollendeten das Glück am Neujahrstag. Hungern muss in Zürich also niemand…
Restaurantempfehlungen für Zürich
Das AuGust im Rennweg 1, direkt neben dem Widderhotel lässt die Herzen von Fleischessern höher schlagen. Neben Pasteten, gibt es allerlei Hausgeschlachtets und einen ordentlichen Fleischkäse. Der Tafelspitz von der Tageskarte schmeckt genauso gut, wie der Nachtisch (in diesem Fall eine köstliche Wähe mit Beeren). Bei der Getränkeauswahl sollte man sich beruhigt auf den Service verlassen. Die Beratung ist gut. Alles in allem perfekt. →AuGust
Alternative für Vegetarier: das Hiltl, Sihlstraße 28 gilt als das älteste vegetarische Restaurant überhaupt. Ich war vor vielen Jahren da. Das Essen war gut.→ Hiltl
Schick: Das LaSalle im Schiffbau. In diesem Gebäude befindet sich auch das Züricher Schauspielhaus und eine coole Bar. Tolle Location, Szeneviertel, einfach schön um fein zu speisen. (Vom 25hours Hotel Zürich West (s.u.) fußläufig zu erreichen.) →LaSalle
Traditionell: die Kronenhalle am Bellvue. Wer es irgendwie einrichten kann: Dort zu essen, ist ein erinnerungswürdiges Erlebnis. Es macht einfach Freude.
Kronenhalle Zürich – Sehnsuchtsort zwischen Picasso und Kalbsgeschnetzeltem
Sehenswertes – Museen und Locations in Zürich
Der Hauptgrund für unseren Besuch in Zürich war eine Ausstellung des in New York lebenden Grafikdesigners Stefan Sagmeister (eigentlich Österreicher). „The Happy Show“ – Die Ausstellung zum gleichnamigen Film ist noch bis zum 11.03. 2018 im Museum für Gestaltung zu sehen. Das Museum bietet wechselnde Ausstellungen an. Mehr über das Haus beschreibe ich in einem gesonderten Artikel. →Museum für Gestaltung Zürich.
Wer das Museum aufsucht, befindet sich etwas außerhalb vom Zentrum in der Nähe der gut erreichbaren Hard-Brücke im sogenannten Toni Areal. Wen es hierher verschlägt, der sollte bis zum Abend bleiben, denn neben dem sehenswerten Freitag-Store, der aus mehreren Containern zusammengesetzt wurde, gibt es hier zahlreiche Clubs und das Züricher Schauspielhaus im →Schiffbau. Dieses Viertel erwacht am Abend noch einmal so richtig zum Leben.
Das Schweizerische Nationalmuseum / Landesmuseum Zürich befindet sich vis a vis vom Züricher Hauptbahnhof und bietet sich somit auch für all jene an, die vielleicht nur wenige Stunden Aufenthalt in Zürich haben. Es beherbergt Exponate aus der Kulturgeschichte der Schweiz, Schweizer Kunsthandwerk und ist in unterschiedliche Fachgebiete unterteilt. Besonders empfehlenswert ist der große und gut sortierte Museumsshop. Selten habe ich so eine Ansammlung geschmackvoller landestypischer Produkte in einem Museum entdeckt. Im Eingangsbereich befindet sich außerdem ein Café und ein schönes Restaurant. →Landesmuseum Zürich
Shopping und Sightseeing in der Innenstadt
Vom Bahnhof sind es nur wenige Schritte in die bekannte Bahnhofsstraße. Hier lässt es sich gut bummeln. Auf keinen Fall sollte man verpassen in einer der Confisserien Schweizer Schokolade zu probieren. Ob es Sprüngli oder Teuscher oder etwas anderes ist, ist fast egal. Die Schweizer Schokolade ist einfach sensationell!
Wer die andere Seite der Limmat wählt, erreicht einige Meter weiter, am Central, die kleine Polybahn. Eine Standbahn, mit der man für wenig Geld die Meter bis hinauf zur ETH überbrücken kann. Ein unterhaltsames Vergnügen, dass man bei schönem Wetter mit einplanen sollte. (Einfach mal hoch und gleich wieder runter macht auch Spaß.)
Am Central muss man sich entscheiden: folgt man der Limmat entlang bis hinauf zum Bellvue, an dem man den See und den Bürkliplatz erreicht oder hält man sich etwas weiter links und stromert durch die Gassen des Niederdorfs, auch liebevoll Dörfli genannt. Wer an der Limmat entlang läuft, sollte unbedingt einen Blick auf das am Wasser gebaute Rathaus werfen und auf der direkt daneben liegenden Brücke auf die Berge sehen. Im Niederdorf befinden sich viele Kneipen und kleine Geschäfte. Hier kann man prima draußen sitzen, einen Kaffee trinken oder etwas essen gehen.
Wer es bis zum Bellevue schafft, kann das Großmünster nicht übersehen. Ein kurzer Blick hinein, sollte drin sein. Auch der Blick von der vorgelagerten Terrasse auf die Innenstadt ist schön. Am Bellvue befindet sich das Café Odeon und die altehrwürdige →Kronenhalle. Je nachdem, was der Geldbeutel hergibt, lohnt in beiden der Besuch.
Darf nicht fehlen: Ein Spaziergang zum oder am Zürichsee
Ein Blick auf den Zürichsee ist natürlich Pflicht. Wer dann noch ein wenig am Ufer spaziert, kann zum Bahnhofsplatz auf der anderen Seite der Limmat entlang laufen. Von dort sind mit dem öffentlichen Nahverkehr allen anderen Stadtteile problemlos und gut zu erreichen.
Natürlich bietet Zürich noch viele weitere Sehenswürdigkeiten. Für unseren Kurzbesuch haben wir es bei zwei ausführlichen Rundgängen durch die Züricher Innenstadt belassen.
Schlaflos in Zürich? – Hoteltipps
Last but not least fehlt natürlich noch ein Hoteltipp und auch da hat Zürich eine ganze Menge zu bieten. Wer Experimente vermeiden möchte, könnte das Motel One wählen. Zentrumsnah gelegen, bietet es zu einem fairen Preis guten Service. (Brandschenkestrasse 25)
Im 25hours in Zürich West geht es bunter zu. Die fröhlich und geschmackvoll eingerichteten Zimmer machen Liebhaber modernen Designs glücklich. Im Dachgeschoss gibt es einen Saunabereich mit tollem Ausblick, in der Hotelhalle eine Tischtennisplatte und wer weiter weg will, leiht sich ein Fahrrad oder den angepriesenen hoteleigenen Mini Cooper aus. Im Restaurant NENI im Erdgeschoss des Hauses, können die ostmediterranen Gerichte des beliebten Wiener Klassikers verspeist werden. Eine kleine Bar lädt am Abend zum Verweilen ein. Das Hotel ist der perfekte Ausgangsort für einen Besuch des Museums für Gestaltung. Es liegt direkt nebenan. →25hours
Alternativ gibt es noch ein weiteres 25hours Hotel. Das 25hours Zürich Langstraße liegt zentraler und ist für einen Besuch im Museum für Gestaltung perfekt geeignet. Es ist außerdem näher am Hauptbahnhof, zum See und in die Innenstadt.
Stadtnah und designverliebt – 25hours Hotel Zürich Langstrasse
Ein Zürcher Hotel, das ich von früheren Besuchen kenne und das allein durch seine Lage extrem beeindruckt, ist das Zürichberghotel. Wer den weiten Weg bis in die Stadt nicht scheut, findet hier neben schick gestalteten Zimmer eine gute Küche und am Abend Ausblick und Ruhe. →Zürichberghotel
Auf meiner persönlichen Wishlist stehen sowohl das → Widderhotel in der Innenstadt (über das zugehörige Restaurant AuGust habt ihr oben schon gelesen) und natürlich das großartige → The Dolder Grand ebenfalls am Zürichberg. Beides sind Hotels der gehobenen Preisklasse.
Fazit
Abschließend lässt sich sagen, dass Zürich, einmal für sich entdeckt, süchtig machen kann. Der Uetliberg, die sommerlichen Badeanstalten im Fluss und am See, der Chinesische Park, der Zoo, Klöster der Umgebung und vieles mehr machen das Stadtgebiet und die Umgebung rund um Zürich zu einem attraktiven Urlaubs- und Erlebnisort. Wer im Sommer kommt, sollte unbedingt einmal das alle paar Jahre stattfindende Züri Fäscht besuchen. Ich garantiere Euch: so habt Ihr die Schweiz noch nie gesehen.
Mehr Infos: →Offizieller Reiseführer von Zürich
Das sagen andere über Zürich
Auf dem Blog von Nicolo gibt es eine Top 10 für Zürich
Wer einen Tag lang in Zürich die bekanntesten Sehenswürdigkeiten ablaufen mag, findet einen Zürich-Guide auf dem urlaubsreise.blog.
Und auch Claudia und Dominik von Weltreize haben Tipps für einen perfekten Tag in Zürich zusammengetragen.
Dieser Artikel nimmt an der Blogparade „Ausflugsziele fürs Wochenende“ von WellSpa-Portal teil. Dort und auf den anderen teilnehmenden Blogs finden sich zahlreiche Ideen für ein perfektes Wochenende
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Wir wollen im Herbst hin. Hoffentlich ist dann vieles von dem Vorgestellten noch so wie gedacht.