Regionale Küche, Natur, traditionelle, sowie moderne Architektur, solides Handwerk und interessante Museen: wer in den Bregenzerwald reist, muss überlegen, wie er so viel Vielfalt in eine Ferienwoche packt. Die Tage sind schnell um und ehe man sich versieht, hat man bei all den Möglichkeiten vergessen, wandern zu gehen. Aber eine Reise in die Alpen darf nicht enden, ohne wenigstens ein paar Meter stramm bergauf und bergab gestiegen zu sein. Also haben wir uns für eine Wanderung zum Körbersee entschieden. Das bleibt ein überschaubarer Ausflug, den man je nach Kondition, Geschmack und Laune von einem halben auf ein ganzen Tag in der Umgebung von Schröcken ausdehnen kann.
Körbersee – Lage und Anfahrt
Der Körbersee liegt auf 1.675m Seehöhe im österreichischen Bundesland Vorarlberg nahe an der Grenze zu Deutschland. Luftlinie ist er davon etwa 8 km entfernt. Seine Lage macht ihn dennoch zu einem typischen Ausflugsziel für den Bregenzerwald, denn nur von dort aus, kann man ihn wirklich gut erreichen.
Wer zum Körbersee wandern möchte, fährt zum Hochtannbergpass, der die Orte Au und Warth miteinander verbindet und die Allgäuer Alpen vom Lechquellengebirge trennt. Von verschiedenen Parkplätzen entlang dieser Straße, ist der See auf unterschiedlichen Wanderrouten zu erreichen.
Einen ersten Start am Parkplatz Schmitte 23 verwerfen wir, weil uns der Betreiber des zugehörigen Imbiss davon abrät. Die Route führt zunächst entlang vieler Schutzfelder gegen Lawinen und soll in diesem Abschnitt landschaftlich weniger reizvoll sein. Außerdem mündet der Weg ohnehin in den Rundweg, den wir etwas weiter oben wandern wollen. Also alle wieder rein ins Auto und noch ein paar Minuten mit dem Pkw bergauf!
Vom Kiosk Schmitte zum Körbersee
Wer den Weg laufen möchte: Er führt von der gegenüberliegenden Straßenseite am Parkplatz des Kiosk Schmitte über Neßlegg zum Körbersee. Den Rückweg kann man entweder genauso laufen oder man wandert über die Witelealpe nach Neßlegg und von da weiter den Weg zum Kiosk.
Auf der Passhöhe befindet sich unübersehbar ein riesiger großer Parkplatz (Höhe Sonnenhaus). Bei unserem Besuch ist er kostenfrei, temporär ist er allerdings kostenpflichtig. Hier startet der Rundweg zum Körbersee. Der Weg führt anfänglich einige Meter parallel zur Straße und zweigt dann nach links ab. Von hier aus wird es schnell sehr viel netter und ein Hinweisschild gibt an, mit welchen Distanzen zu rechnen ist. Zum Körbersee eine Dreiviertelsstunde. Der Weitermarsch zur Avenfelderhütte eine weitere Dreiviertelstunde und der Rückweg zum Hochtannbergpass dann eine ganze Stunde. Wer lediglich den Weg bis zum Körbersee und zurück läuft, ist in eineinhalb bis zwei Stunden wieder am Parkplatz Sonnenhaus.
Schon nach kurzer Zeit hat man über einen gut befestigten Wanderweg den Kalbelesee erreicht. Für mich einer der Höhepunkte der Wanderung. Der See ist als schützenswertes Biotop gekennzeichnet und schmiegt sich malerisch in das umliegende Bergpanorama ein. Seine Ufer sind nicht bebaut. Vermutlich wirkt der See vor allem deshalb wie eine überdurchschnittlich friedlicher Ort.
Eine Wanderung für normale Kondition und die ganze Familie
Der Wanderweg führt immer tiefer in die Bergwelt hinein. Er geht gemäßigt bergauf, aber wer einigermaßen gut konditioniert ist, sollte keine Probleme damit bekommen. Die Steigung nimmt noch etwas zu, aber da der Weg gut befestigt ist, lässt er sich auch mit Kindern sehr leicht bewältigen.
Neben knurzeligen Nadelgewächsen gibt es unzählige Alpenblumen und Almrosen. Es lohnt sich ein Pausenbrot einzustecken und auf einer der Wiesen inmitten dieser Idylle eine kleine Rast zu machen.
Zum Rezept: Walser Käsfladen nach Berghotel Körbersee-Art
Erst kurz vor dem See, führt der Weg wieder in eine Senke. Der Körbersee ist umrahmt von Bergen und das Ufer ist rundum grün. Rechterhand entdeckt man etwas höher liegend ein großes Gebäude: das Körberseehotel. Hier kann man auf der großen Sonnenterrasse Platz nehmen und den Blick auf die Umgebung genießen. Ich empfehle dringend die Walser Käsfladen zu probieren, eine Spezialität des Hauses aus Mehl, Eiern und einer Käsemischung. Sie erinnern ein wenig an dieses Käsegericht aus dem Wallis.
Diese Berge sind rund um den Körbersee zu bewundern: Juppenspitze (2.412 m), Mohnenfluh (2.544m), Braunarl (2.649 m), Hochberg, Rothorn und Widderstein (2.533 m)
Mit einer Fläche von 3,5 ha und einer Tiefe von bis zu acht Metern ist der Körbersee, mehr als eine schöne Pfütze. Im Sommer kann der See, der Trinkwasserqualität hat, bis zu 24 Grad warm werden. Das Terrain um den See ist Natur- und Pflanzenschutzgebiet. So gibt es neben der ohnehin schon beeindruckenden Aussicht aus Bergen und See auch links und rechts des Weges einiges zu bestaunen.
Wer Hin- und Rückweg auf den gleichen Wegen geht, überwindet in etwa einen Distanz von fünf Kilometern und einhundert Höhenmetern. Weiterführende Wege sind über diese interaktive Karte der Region Warth-Schröcken zu finden.
Museums-Tipp für die Umgebung
Die Wanderung ist gut mit einem Museumsbesuch zu verbinden: Das „Alpmuseum uf m Tannberg“ ist das erste Freilicht-Alpsennereimuseum am Arlberg und vermittelt Wissenswertes zu Handwerk, Land und Leuten.
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