UPDATE. Inzwischen wurde das Schönherrhaus umfassend renoviert.
Schönherrhaus – Neustift im Stubaital
Vor Jahren zog es mich erstmalig hierher. Des Gletschers wegen im Winter und der Hütten wegen im Sommer. Kurz hinter Innsbruck geht es über die Europabrücke. Dann folgt eine letzte Abfahrt, bevor man die Brenner-Mautstelle erreicht. Hier geht es ab.
Kaum im Tal hört man meinen lauten Freuden-Juchzer, wann immer ich es besuche. Hier beginnt sich das Stubai zu öffnen. Hier entstand auch das Bild vom Tiroler Holzhocker.
Fährt man weiter, passiert man seltsame Papp-Polizisten, die den Durchreisenden mahnen, nicht zu schnell durchs Tal zu reisen. Sie stehen seit Ewigkeiten da und werden von Jahr zu Jahr etwas blasser. Nur krummer gehen sie nach all den Jahren nicht.
Angekommen in Neustift liegt das Schönherr-Haus zur linken. Im Hintergrund die Kirche des kleinen Ortes, zur rechten und zur linken Bergkämme der Stubaier Alpen.
Schon bei der Ankunft wird der Gast herzlich willkommen geheißen. Der Eingangsbereich des Schönherr-Hauses wird von Patricia, der mit viel Geschmack gesegneten Wirtin, jahreszeitlich angepasst. Man geht durch einen Flur in die, in den oberen Etagen liegenden Gästezimmer. Unten laden großräumige Schaufensterfronten zu einem Bummel durch das Schönherr-Sporthaus ein.
Die Holzherzen an den Zimmerschlüsseln sind von einem ortsansässigen Schreiner gefertigt.
Der Blick aus den Zimmern ist ein Blick nach oben. Man tritt auf einen der Balkone und kann die Aussicht auf eine wunderbare Bergwelt geniessen.
Wen der Durst plagt, der findet ein herzliches Willkommen auf dem Tisch. Mit einem Anschreiben, welches den Gast einlädt, sich den Durst mit Tiroler Bergquell aus der heimischen Wasserleitung zu stillen. Weil es nichts Gesünderes gibt und weil Trinken in der Höhe noch sehr viel bedeutender ist als im Flachland.
Wohlgeratenes findet sich in jedem Winkel des Hauses: gegen die Kälte hilft ein Besuch der hauseigenen Sauna, die wollige Decke von Steiner 1888 oder man kuschelt sich beim Frühstück an eines der Kissen, ebenfalls von Steiner aus der Steiermark.
Das Frühstück ist überhaupt ein Grund, wieso man das Schönherrhaus so liebt. Freundliche Servicemitarbeiterinnen bringen Kaffee und Tee wie „Baumstark Seelentrunk“ an den Tisch, während man sich am reichhaltigen Buffet mit Tiroler Spezialitäten stärkt.
Nach dem Frühstück lockt die – Im Winter geht es zum Gletscher rauf in Eis und Schnee, wo man außer Skilaufen und Snowboarden, Möglichkeiten zum Langlaufen, Eisklettern und Wandern hat. Wem das zu hoch erscheint, der begnügt sich mit den Elfer-Liften oder fährt talauswärts auf die Schlick 2000.
Am Abend bleibt die Möglichkeit eines Besuchs der ortsansässigen Restaurants mit Tiroler Küche und – bei ausreichend Schnee – die Möglichkeit zum Nachtrodeln vom Elfer oder der Auffangalm.
Aber auch der Sommer bietet viel: wer sich nicht scheut, den wird eine Wanderung ins Tal zur Oberriss-Alm mit zahlreichen schönen Eindrücken belohnen.
Weiter oben geht es dann Richtung Franz Senn-Hütte bergauf oder sogar hinauf zum Rinnsee, an welchem dieses Foto von einem wohlgeratenem Picknick entstand.
Wem dies zu anstrengend erscheint: Zwischendurch kann man sich an beschaulichen Plätzen ausruhen und die Aussicht auf das umliegende Bergpanorama genießen.
Am Abend, wenn man müde zurückkehrt, wartet im Schönherr-Haus die Tasse von Gmundner Keramik für einen entspannenden Tee, an kühlen Tagen ein Saunabesuch und mit der kleinen Herzl-Seife im Bad, lassen sich Schweiß und Staub von der Stirn waschen und der Abend geniessen.
Klar wird es nun den einen oder anderen geben, der sagt: Ich kenne etwas Schöneres. Für mich ist es jedoch immer wieder ein schöner Ort um Kraft zu tanken, mich an Hirschgulasch und Kaiserschmarren satt zu essen und das eine oder andere Stück Tiroler Gastlichkeit zu entdecken.
Schönherr Haus
Stubaitalstraße 79
6167 Neustift im Stubaital
hotel@schoenherrhaus.at
+43 (0)5226 3530
Danke, Charis, für die schönen Fotos und tollen Tipps aus dem Stubaital in das man wirklich abbiegen sollte bevor man den Maut-Wegelagerern an der Brennerautobahn in die Hände fällt. Ich empfehle. auch einmal von Innsbruck aus die Landstraße gemütlich hinauf zu fahren. Auch die Fahrt zum Brenner über Amras auf der östlichen Wipptalseite bis Steinach ist für solche Menschen, die entschleunigen wollen, ein Vergnügen.
Andreas
Das stimmt. Die Strecke bin ich auch schon mehrfach gefahren, weil ich sie lieber mag, als die Brenner-Autobahn.
Allerdings bin ich einmal die Strecke extra gefahren, um meiner Begleitung die Landschaft zu zeigen, die dann schlafend neben mir saß. Es bleibt also die Frage: ist die Landschaft vielleicht doch eher langweilig oder fahre ich so gut… :)
Fröhliche Grüße nach Südtirol!