Der Tiroler Achensee liegt in einer malerischen Umgebung, nördlich oberhalb des Inntals, nur wenige Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Oft schimmert das Wasser des Sees tiefblau bis türkis. Saftige grüne Wälder und Wiesen voller Alpenblumen machen aus dem Achenseer Land ein echtes Urlaubsparadies. Die abwechslungsreichen Wandergebiete Karwendel und Rofan (in beiden war ich schon wandern) sind nah. Begibst Du Dich dort in die Berge, hast Du immer wieder die Chance den See von oben zu entdecken. Außerdem gibt es Skigebiete, die Möglichkeit verschiedene Wassersportarten zu erproben und im Winter Eisbaden zu gehen. Die Aussicht, im Achenseegebiet ein interessantes Wochenende zu verbringen, spannende Geschichten zu erleben und viele schöne Fotos zu machen, sind also hoch. Ich habe mich im Winter 2013 im Rahmen eine organisierten Pressereise auf den Weg gemacht.
Fakten zum Achensee: ein Gebirgssee in den Tiroler Alpen
Lage
Österreich, Land Tirol, nördlich von Jenbach und 380 m über dem Inntal, 929 m über dem Meer.
Achensee und Achental bilden die Grenze zwischen Karwendelgebirge (westlich) und Brandenberger Alpen (östlich).
Zum Achenseegebiet gehören mehrere Gemeinden: Achenkirch am Achensee, Steinberg am Rofan, Maurach, Pertisau am Achensee und Wiesing.
Größe und Ausdehnung
9 km lang, 1,3 km breit, 6,8 Quadratkilometer groß
Umrundung des Sees: 21,3 km
Der Achensee ist der größte See im Tiroler Land.
Tiefe
133 m an der tiefsten Stelle
Das Wasser des Achensees hat Trinkwasserqualität. Im Sommer beträgt die Wassertemperatur des Bergsees bis 22 °C.
Falls Dich der See interessiert findest Du hier verschiedene → * Unterkünfte rund um dem Achensee
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Wochenendausflug zum Achensee: Von Hamburg in die Berge flie(h)gen
Am Freitag starte ich mit dem Flieger von Hamburg nach Innsbruck. Eine bequeme und schnelle Anreise, denn normal bin ich es gewohnt viele Stunden im Auto zu sitzen. Diesmal kann ich lesen, nachdenken. Ein ziemlicher Luxus. Nach genau einer Spielfilmlänge lande ich am Flughafen Innsbruck und werde von einem Taxi nach Pertisau am Achensee chauffiert. Das ist etwa 50 km entfernt und so dauert die Fahrt nur wenig länger als eine Dreiviertelstunde und schon bald erhasche ich den ersten Seeblick.
Das Wetter ist grau, Nebel umwabert die Gipfel, aber es ist mir egal. Die Alpen sind da. Charis in Tirol. Nur das zählt! Mein Taxichauffeur, im Sommer als Maurer, im Winter als Fahrer tätig, ist der Erste, der mich von der tirolerischen Gastfreundschaft überzeugt. Und er wird nicht der Letzte bleiben. Wenn ich etwas von diesem Wochenende mit nachhause nehme, dann das Wissen, dass die Menschen rund um den Achensee überdurchschnittlich gastfreundlich sind.
Angekommen im Hotel Bergland in Pertisau geht es freundlich weiter. Ich beziehe ein gemütliches Zimmer, kann den See und die Berge sehen.
Der beste Start in ein erholsames Wochenende: Spaziergang zum See
Mein Hotel liegt nur wenige Meter vom Seeufer entfernt. Das ermöglicht mir sofort einen ersten Spaziergang. Rund um den Achensee gibt es einen Weg, der sowohl auf das Wasser, als auch aufs Gebirge traumhafte Aussichten bietet. Malerische Bootshäuser prägen die Seenlandschaft.
Unter diesem Link kannst Du das unkomplizierte und verkehrsgünstig gelegene → * Drei-Sterne Hotel Bergland buchen.
Tirols brennende Steine: Erfahre die Geschichte des Steinöls im „Vitalberg“
Am frühen Nachmittag holt mich Daniela Steinmann vom Tourismusverband Achensee im Hotel ab. Wir fahren zum nahegelegenen „Vitalberg“ in Pertisau am Achensee. Das ist ein Museum, in dem Geschichte, Gewinnung und Nutzen des Tiroler Steinöls auf einprägsame Art und Weise geschildert werden. Der Eingang zum Vitalberg ist einem Bergwerks-Stollen nachempfunden. Betrittst Du das Museum, findest Du Dich in einer Atmosphäre „unter Tage“ wieder.
Ich bekomme eine umfangreiche Führung. Familiengeschichte, die einzelnen Schritte bis zur Gewinnung des Tiroler Steinöls und die daraus hergestellten Produkte werden erklärt. Mich erstaunt, dass das Öl lediglich in der Sommersaison gewonnen wird und dass das Schiefergestein, einmal zum Beginn der Saison entzündet, bis zum Herbst ununterbrochen brennt. Das ist eine Form von Bergbau, die mir bislang völlig fremd ist und ich bin sicher, dass sie auch andere Besucher des Achensees überraschen wird.
Mit einem Glühwein im Vitalberg-Cafe beenden wir den Nachmittag und genießen die Aussicht auf den See. Am Abend entspanne ich in der Sauna und schöpfe Kraft für meinen Skitag am Samstag. Perfekt.
Umweltfreundlich unterwegs dank AchenseeCard
Mit meinem Snowboard unter dem Arm trabe ich morgens durch dicke Schneeflocken Richtung Bushaltestelle. Die Achensee-Card, eine kostenlose Gästekarte mit unterschiedlichen Vergünstigungen, erlaubt mir den Regionalverkehr kostenfrei zu nutzen. Das ist umweltfreundlich und praktisch zugleich, denn der Bus fährt am Seeufer entlang und so kann ich noch den einen oder anderen netten Blick erhaschen. Zugegeben: ich habe schon vielversprechendere Wetterlagen in den Bergen erlebt. Die Busfahrt um den See gefällt mir dennoch.
In Maurach steige ich um Richtung Achenkirch. Der Aufenthalt ist kurz, die Busse sind weitestgehend leer. Vorbei an der Rofan-Seilbahn erreiche ich schon bald das Skigebiet Christlum. Dort erwartet mich bereits mein Snowboardguide Hubert von der Skischule Achensee.
Wintersport rund um den Achensee: Freeriden in Christlum
Was nun folgt, jagt mit erst einmal einen kleinen Schreck ein. Bevor wir starten, hat Hubert die grandiose Idee mein perfekt eingestelltes Board in der Fußstellung umzubauen. Gefolgt von dem Plan, mich in den Neuschnee zum Freeriden zu schicken. Der über Nacht gefallenen Schnee verspricht beste Bedingungen. Ich werde in Watte kippen. Respekt habe ich trotzdem.
Das Freeriden im beschaulichen Skigebiet Christlum entpuppt sich als großer Genuss. Klar kippe ich, wie erwartet, mehrfach in den tiefen Schnee. Wen die Angst bremst, der fällt nämlich automatisch um. Eifrig arbeite ich mich aber immer wieder aus dem Schnee heraus. An anderen Stellen komme ich in den Flow und erhalte von meinem Skiguide großes Lob. Leider mit dem Nachteil, dass die Bedingungen sofort noch weiter erschwert werden ;). Ich habe Spaß und die Zeit in der frischen Tiroler Bergluft vergeht wie im Flug. Nach zwei erfüllten Stunden im Schneetreiben kehren wir an der Talstation ins Restaurant Seealm, dem heutigen Sporthotel Achensee ein.
In einer warmen Stube erwartet mich Tiroler Gastlichkeit am brennenden Kaminfeuer. Ich schaufle eine riesige → Pfanne Tiroler Gröstl in mich hinein und bin sehr zufrieden.
In den Wind legen: Snowkiten am Achensee
Mit Bus und Achensee-Card geht es bequem über die Uferstraße zurück nach Pertisau am Achensee. Den Rest des Tages werde ich in der Wellness-Landschaft im Hotel Wiesenhof verbringen. Doch vorher beobachte ich noch ein weiteres Highlight, das sich auf der gefrorenen und zugeschneiten Oberfläche des Achensees abspielt. Achenkirch hat eine der ersten Snowkite-Schulen Österreichs. Mit bunten Kite-Schirmen gleiten die Sportler über den Schnee. Die Windverhältnisse geben es her und spannend sieht es auf jeden Fall aus!
Wellness am Achensee? Zum Beispiel im Hotel Wiesenhof
Nach kurzer Verschnaufpause im „Bergland“, erwartet mich das Hotel Wiesenhof zum Wellness-Programm mit Tiroler Steinöl.
Ich besteige eine mit Wasser und Steinöl gefüllte Holzbadewanne und kann mit Blick auf Berge und Schnee dreißig wohlige Minuten im warmen Wasser chillen. Was für eine Wohltat. Nach dem Bad geht es zur Entspannungs-Massage und von dort in den Ruheraum mit Panoramablick auf die Bergwelt des Karwendel. Ich genieße den Luxus.
Die Saunen des Hotels Wiesenhof sind abwechslungsreich. Der frische Schnee vor einer Hütte, die in einem ehemaligen Bienenhaus untergebracht ist, lädt ein, sich direkt in ihn fallen zu lassen. Lange überwinden muss ich mich nicht. Wie gerne hätte ich so etwas in Hamburg. Ich fühle mich pudelwohl.
Nach dem vielen Sport und ausgiebigem Faulenzen, bekomme ich Appetit. Wie schön, dass im Restaurant bereits ein Platz für mich reserviert ist. Ich sitze in der Nähe des Kamins. Es ist warm. Da Knistern des Feuers lässt alles noch romantischer erscheinen. Bei Wein und Enzian lasse ich den Tag ausklingen, lese ein Buch und esse mehrere Gänge eines ausgezeichneten Menüs. Eine nette ungarische Kellnerin, mit der ich über Heimat und Berge plaudere, macht ein Foto von mir. Ich habe einen richtig schönen Abend.
Mehr über das → * Hotel Wiesenhof, Preise, Zimmergröße etc.
Tag 3 am Achensee – Noch mehr Schnee und eine versetzte Schneeschuhwandererin
Am Morgen wandert mein Blick vom Bett ins Freie. Riesige Schneeflocken sausen an den Scheiben vorbei, tanzen verspielt in der Luft und sinken dann zu Boden. Ein Räumfahrzeug kratzt den Parkplatz frei und auf der Straße höre ich dieses eigentümlich dumpfe Geräusch einer festgefahrenen Schneedecke. Ich hadere mit mir. Wieso nicht ein winziger Strahl Sonne in drei Tagen? Außerdem bin ich müde. Eigentlich möchte ich einfach nur liegenbleiben.
Doch heute endet mein Wochenende am Achensee und wunschgemäß werde ich vor der Abreise nach Hamburg noch Schneeschuhwandern gehen. Also raus aus den Federn. Koffer packen, Frühstück und ab nach draußen.
An der Rezeption ein letztes Plaudern mit den Wirtsleuten vom Bergland und dann: Tut sich nichts. Arthur von der Agentur Natur hat mich vergessen. Erreichbar ist er nicht. Und, wie sich herausstellen wird, während ich im Hotel vergeblich auf ihn warte, ist er tief in eine Meditation versunken. Mir bleiben nur noch ein paar Stunden. Soll ich Spazieren gehen oder warten?
Ich entscheide zu warten und nach einer Stunde Verspätung gehen wir los. Die Wetterverhältnisse sind an diesem Winterwochenende fantastisch und die verschneiten Wiesen versprechen beste Voraussetzungen. Außerdem werde ich für mein geduldiges Warten zusätzlich entschädigt. Denn kein hektisch ambitionierter Tourguide erwartet mich, sondern Arthur. Voll entspannt von seiner Morgenmeditation. Er erklärt ruhig und verständlich die Funktionen der Schneeschuhe, das Anlegen und die leicht erlernbare Technik des Gehens.
Schneeschuhwandern: eine neue Erfahrung
Vorbei an der Karwendel-Bergbahn, die ihre Gäste weit hoch in das Skigebiet über den Achensee transportiert, wandern wir den Berg hinauf und genießen Luft, aufbrechende Sicht und Gespräche. Jetzt habe ich die Möglichkeit den großen Bergsee mit Abstand von oben zu bestaunen. Je höher wir steigen, desto eindrucksvoller wird das Panorama der Berge.
Bergauf komme ich ins Schwitzen. Wirklich anstrengend ist es nicht. Mit Verschnaufen und kleinen Fotostopps kommen wir zügig voran. Das Laufen im Schnee geht deutlich bequemer, als in normalen Winterschuhen.
Oberhalb von Pertisau besuchen wir eine 2003 erbaute, gemütliche Rodelalm, die auf das Beste mit Tiroler Leibgerichten verwöhnt. Ich wähle Schmalzbrote und zum Nachtisch Kaiserschmarrn.
Mit einem handwerklich gearbeitetem Rodel schlittern wir in fröhlicher Fahrt zurück ins Tal und stapfen dann noch eine gute Stunde rund ums herrlich verschneite Pertisau. Die Sonne drängelt hinter den Wolken, kann sich den Weg aber nicht bahnen. Vorbei an Hotels, Fremdenzimmern und mit vielen neuen Eindrücken erreiche ich das Hotel Bergland. Nun heißt es umkleiden, denn mein Winterwochenende am Achenssee geht in die letzte Phase.
Das Taxi wartet, 15.00 Uhr. Über dem See erscheint eine erste Mütze Blau. Ein gutes Zeichen für besseres Wetter!
Auf dem Flughafen Innsbruck scheint die Abendsonne. Ich bin traurig. Doch die Sonne ist nicht schuld. Es ist der Abschied von Tirol. Leicht, fällt er nie…
Locations und Infos für ein Winterwochenende am Achensee
Übernachtung
Hotel Bergland – Komfortables 3-Sterne Haus in zentraler Lage, nah am Achensee-Ufer
Hotel Wiesenhof – Familiengeführtes 4*Hotel in Pertisau mit großer Wellnesslandschaft
Wintersport in der Achensee-Region
- Hochalmlifte Christlum
- Rofanseilbahn oberhalb von Maurach
- Karwendel Bergbahn am Zwölferkopf
- In Steinberg, einem Seitental des Achentals geht es beschaulicher zu, aber auch dort ist Skifahren möglich. Für Anfänger gut geeignet. Skigebiet Steinberg am Rofan
- Außerdem bei Familien mit kleinen Kindern hoch im Kurs: der Skilift Astenberg bei Wiesing.
Rodelhütte Pertisau: Urige Alm oberhalb des Sees mit der Möglichkeit zur Einkehr. Tiroler Spezialitäten. Auch im Sommer bei Wanderungen schön.
Wellness am Achensee
Eine große Wellnesslandschaft, in der ich auch das Tiroler Steinöl probieren konnte, bietet das Hotel Wiesenhof.
Alles rund um das Tiroler Steinöl erzählt im „Vitalberg“ in Pertisau am Achensee.
Information zur Tourismusregion Achensee
Mehr Infos über die Möglichkeiten während eines Urlaubs am Achensee in Tirol auf der Seite des Tirol-Tourimus (der mich auch eingeladen hatte).
Der Achensee auf anderen Blogs
Über einen sommerlichen Aufenthalt am Achensee berichten Tina und Manfred auf Urlaubsreise.blog.
Angela von Unterwegs mit Kind hat „Alternative Aktivitäten beim Skiurlaub am Achensee mit Kindern“ vorgestellt.
Der Bericht ist zwar schon ein paar Tage alt, jedoch wollte ich kurz loswerden, dass die Bilder und der Bericht (trotz des schlechten Wetters) sehr gelungen ist ;-)
Hehe, Charis,
wie nett geschrieben, man kann Deine Affinität zu den Bergen so richtig nachvollziehen. Auf die Idee mit dem Flieger nach Innsbruck zu fliegen, bin ich bisher nicht ernsthaft gekommen. Aber ich freue mich schon auf eine Woche Kaunertal Anfang nächsten Monats. Danach kann es dann gerne Frühling werden.
Viele Grüße, Bernd
Liebe Charis!
Das hört sich nach einem perfekten Achensee WE an!!! Super, dass es dir so gut gefallen hat. :)
Auf jeden Fall – sehr gerne auf ein baldiges Wiedersehen!
Liebe Grüße aus’m noch immer tief verschneiten Achenkirch
Daniela
Hallo Charis!
Es sieht so aus, als ob du am Achensee sehr viel Spaß gehabt hättest – und deinen Aufenthalt im schönen Tirol auch sonst in vollen Zügen genossen hättest!
Wir (meine Familie und ich) waren ja auch vor einigen Wochen am Achensee (wie du weißt) – und es hat uns auch gut sehr gut gefallen, auch wenn unser Freizeitprogramm ein wenig anders war:
So oder so: Ich hoffe man trifft sich dann mal am Achensee. Einer gemeinsamen Schneeschuhwanderung steht dann eigentlich nichts mehr im Wege ;-)
Liebe Grüße und einen guten Wochenstart,
Markus
Danke Markus – das klappt sicher mal. Na klar!