Der Aufstieg auf den Brauneck, dem Hausberg der Lenggrieser wird mit einer Aussicht weit über die Höhenzüge des Karwendels belohnt. Hier oben ist Ruhe. Die Stiealm ist die höchste bewirtschaftete Alm am Berg. Nur ein paar Meter höher gibt es noch eine dazugehörige Selbstversorgerhütte. Und wer kommt, der bleibt am besten über Nacht.
Den Brauneck hochgondeln
Für eine Wanderung auf den Brauneck und zur Stie-Alm bieten sich verschiedene Möglichkeiten an. Die erste und bequemste Lösung, ist die Fahrt mit der Brauneckbahn. Eine geeignete Lösung für all jene, denen der mehrstündige Aufstieg zu kräftezehrend erscheint, für kleine Kinder, Menschen mit eingeschränkter Bewegung oder wenig Zeit.
Die 1957 erbaute Bahn wird 2017 sechzig Jahre alt und ihre Talstation befindet sich direkt am Ortsrand von Lenggries. Eine Fahrt kostet 11 €. Hin und Rück 20 €.
Infos zur Bergbahn Brauneck
In 6er-Gondeln fährt man in ca. 15 Minuten langsam den Berg hinauf. Die Aussicht ist grandios. Schon bald werden Häuser und Straßen von Lenggries immer kleiner. Oben warten ein großes Panoramarestaurant und zahlreiche Wanderwege auf Touristen. Wer die Stiealm besuchen möchte, hat von hier aus noch etwa 30 Minuten zu laufen.
Hier geht’s hinauf! Der Weg zur Stie-Alm
Eine anstrengendere, wenngleich gut zu bewältigende Alternative, ist der Aufstieg aus dem Tal. Wir parken unsere Autos auf dem Parkplatz vor der Skischule Lenggries. Von hier aus gibt es zwei Wege. Eine längere Route führt in langen Kurven durch eine waldreiche Strecke nach oben. Es scheint der ältere Weg von beiden zu sein und leider verpassen wir ihn knapp.
So landen wir auf der kürzeren und zugleich steileren Route, die als Forststraße ausgebaut ist und nach einem anfänglichen Stück im Wald eher unspektakulär daherkommt. Es ist einfach zu wandern. Auch Kinder können diese Tour bewältigen, wenn sie das Laufen gewohnt sind.
An der Kotalm, die man nach etwa der Hälfte der Strecke erreicht, lohnt sich eine Rast. Wer früh genug da ist, sollte unbedingt die selbstgemachte Buttermilch probieren (später ist sie ausverkauft). Sie schmeckt sehr sehr gut!
Hinter der Kotalm wird der Weg schöner. An Kühen und Skiliften vorbei, gelangt man zu einem steileren Hangstück, welches über eine Wiese bergauf führt.
Hat man den Hang bezwungen, öffnet sich der Blick nach der anderen Seite. Wenn jetzt die vielen Stacheldrahtsicherungen für das Vieh nicht wären, könnte man den Berg fast als idyllisch bezeichnen. Leider ist der Stacheldraht am Brauneck jedoch extrem weit verbreitet. Ein unangenehmer Nebeneffekt von frei laufendem Nutzvieh.
Wer jetzt stramm durchläuft, ist in wenigen Minuten oben an der Bergstation (1556 m ü.M) und am Panoramarestaurant und kann mit etwas Glück fast bis zum Großglockner sehen. Wer mag, hält sich rechtzeitig links und kürzt den Weg zur Stie-Alm damit ein kleines Stückchen ab.
Wir müssen an die Bergstation, denn wir haben am Morgen unsere Rucksäcke gegen einen geringen Obulus abgegeben und nun warten sie hier neben den Gondeln auf uns.
Ein Ziel, zwei Möglichkeiten
Der Weg zur Stie-Alm führt auf einer Forststraße weiter. Die Schilder sind eindeutig bis man die Tölzer Hütte erreicht. Hier muss man sich entscheiden. Wer der Forststraße folgt, muss einen steilen Berg hinunter, an der Quengeralm vorbei und dann wieder steil bergauf. Ich persönlich habe den Weg als unangenehm empfunden.
Schöner wird es, wenn man kurz hinter der Tölzer Hütte rechts abbiegt und an einem dicht bewachsenen Hang entlang steigt. Hier ist der Weg schmal und Trittfestigkeit ist erforderlich, Es ist jedoch an keiner Stelle wirklich gefährlich.
Über einen letzten Hügel erreicht man die Stie-Alm, die einem dann wunderschön zu Füßen liegt.
Auf der Stiealm kann man übernachten. (Ich habe die Alm hier beschrieben.) Für den nächsten Tag bietet sich eine Wanderung zur Benediktenwand an, die von hier aus gut zu erreichen ist, Der Weg dorthin ist allerdings bei weitem etwas anspruchsvoller. Wer ihn gehen möchte, sollte sich im Vorfeld informieren.
TOURENTIPP
Eine alternative Wandertour zur Benediktenwand habe ich im Kletter- und Wanderführer enziano gefunden. → enziano.com/de
Wer den Brauneck erwandern will reist von München in einer Stunde Autofahrt bequem an. Selbiges gilt für Bahnreisende: die BOB fährt jede Stunde und ist ebenso in einer knappen Stunde da. Der Anschluß funktioniert gut. Wir waren von Hamburg in weniger als acht Stunden in Lenggries.
Eine Information für den Winter 2017: Das Kombiticket des BOB mit Hin- und Rückfahrt, Bustransfer vom Bahnhof und Tagesskipass kostet 48 € für Erwachsene. Vom Bahnhof Lenggries läuft man etwa 30 Minuten bis zur Talstation.
Diese Alm ist wirklich schön.
Wir hatten bei unserer Wanderung leider Pech mit dem Wetter, aber wenn ich Deine Bilder so sehe, will ich nochmal hin.
Das ist eine nette Inspiration. Werden wir uns für unseren nächsten Urlaub mal merken.