Brixen. Südtiro. – Die Bozner Fischbänke sind für ihre Gastlichkeit weithin bekannt. Ein → Statbummel durch Bozen wird von vielen Gäste mit einem Besuch derselben gekrönt. Und überhaupt scheint Bozen dem kleineren Brixen um Längen voraus, wirkt es doch munter, modern und weltoffen durch Geschäfte, Museen und die perfekte Lage am Alpenrand. Doch wo kommen Fischbänke überhaupt her in einer Stadt, die inmitten der Berge liegt und wo es im Sommer gern über 30 °C heiß wird? Die Lösung, zumindest zum Teil, liegt etwas weiter nördlich in Brixen. Dort, am Fuße der Plose, wo Ende des 19. Jahrhunderts die Eisack noch ungestüm ins Tal rauschte, wurde nach einer Flussbegradigung eine der ersten Fischzuchtanstalten der Region errichtet. Schon bald darauf versorgte der See, den man noch heute im Brixener Lidopark besichtigen kann, die Menschen mit Regenbogenforellen, Bachsaiblingen, Tigerfischen oder Karpfen, die nicht zuletzt auch an den Fischbänken in Bozen über den Tresen gingen.
Die Zeit der Fischzucht ging vorüber. Aus dem See wurde eine Badeanstalt, ein Naherholungszentrum und gegen Ende des letzten Jahrhunderts ein vergessener Ort. Trotz der herrlichen Bäume und der angenehm schattigen Atmosphäre im Park, war das Gelände viele Jahre kaum bewirtschaftet.
Erst um das Jahr 2015/2016 (genaues Datum fand ich nicht) nahmen sich zwei junge Brixener der Situation an und schufen in Zusammenarbeit mit dem ebenfalls aus Brixen stammenden Architekten Markus Tauber (Link am Ende des Textes) ein echtes Highlight, das sich sehen lassen kann.
Direkt am Wasser gelegen, entstand ein ungewöhnlicher Bau in einem störrischen Rostrot, der von einer durchbrochenen Metallhaut umgeben, wie ein kantiger Fels in den Himmel ragt. Die vorgelagerte Terrasse, auf der man an sonnigen Tagen gut beschattet unter einem Sonnensegel sitzt, bietet reichlich Platz für Einheimische, Gäste und vor allem auch Familien. Mit Blick auf Entenpaare und schwarze Schwäne kann man im neu eröffneten Brix 0.1 hervorragend tafeln und den Tag einen schönen Tag sein lassen.
Das Brix 0.1 möchte alles sein: Restaurant, Café und Eventlocation. An heißen Tagen sogar Eisdiele. Schließlich liegt das Brix 0.1 am See und einen Ministrand neben der Terrasse gibt es auch.
Die Köche Ivo Messner und Philipp Fallmerayer, die sich bereits aus Schultagen kennen, kreieren dafür im monatlichen Wechsel tolle Speisen mit allem, was die nähere Region so hergibt. Erfahrungen und Inspiration haben beide aus den Kochtöpfen rund um die Welt mitgebracht, ehe sie nach einiger Wanderschaft ins beschauliche Südtirol zurück gekommen sind.
Egal, ob man auf der geräumigen Terrasse Platz nimmt oder im Innenbereich mit Blick auf die offene Küche sitzt und dem Team beim Kochen über die Schulter schaut: die Karte mit neu interpretierten Klassikern, gegrilltem Hummer, Spargel oder Rind aus der Region gibt für jeden etwas her. Ein eisgekühltes prickelndes Glas „Antica Fratta“ lässt die Alltagssorgen verschwinden. Das Leben muss genossen werden und schließlich sind wir in Italien…
Spätestens wenn der Kellner die kupferfarbene Fischplatte an den Tisch bringt, die Haube mit beherztem Griff nach oben zieht, Fisch, Gemüse und die wunderbaren Saucen zum Vorschein kommen, steht das kleine Brixen, dem überlaufenen Bozen in gar nichts nach. Wer schlau ist, unterbricht den nächsten Trip in den Süden schon hier. Ein Besuch im Brix 0.1 ist es wert.
♥ Mein Brix 0.1. Favorit
Brix 0.1. Frühlingsvariation für 2 Personen
Meeresfische * Jacobsmuscheln * Räucherlachs * Garnele * Kartoffeln * Spargel * Salat * Saucen * Aioli * Muschelfond – 38 € p.P.
Brix 0.1
foodpark brixen
Ivo Messner und Philipp Fallmerayer
Fischzuchtweg 17
I 39042 Brixen
Telefon +39 0472 268371
Architekt: Markus Tauber / Brixen
→ tauber-architectura.it
Dies sieht aus und hört sich wie ein tolles Restaurant aus. Wir würden gerne einen Familienurlaub nach Brixen planen. Da waren wir noch nie und wir haben gehört, dass es sehr gute Restaurants gibt. Frischer Fisch insbesondere ist mein Lieblingsessen.
Vielen Dank für den tollen Bericht! Meine Schwester fährt ein paar mal im Jahr nach Brixen, um die Familie ihres Mannes zu besuchen. Gut zu wissen, dass es das eine oder andere Restaurant gibt, das Fischplatten anbietet.
Also wenn Ihr häufiger da seid, würde ich unbedingt einmal dort hingehen. Das ist auch an einem warmen Sommernachmittag sehr schön, weil es ja etwas Wasser gibt in diesem Park.