Das Café „Herr Max“ ist ein beliebter Treffpunkt für Hamburger und für Gäste der Stadt. Das immer dicht besetzte Kaffeehaus, in dem köstliche Konditoreiwaren auf hungrige Mäuler warten, befindet sich in der Schanze. Das noch immer angesagte Viertel, galt lange Zeit als Geheimtipp. Heute ist es meist voll und überlaufen, das einstige „Flair“ ist in die Jahre gekommen. Dennoch bleibt das Viertel beliebt.
Dieser Artikel beschreibt einen besonderen Besuch: einen Pâtisseriekurs bei Herrn Max.
Was ist das Besondere am Café Max?
Den Charme der Konditorei macht die Location aus. Historische, leicht morbide Fliesen an den Wänden erinnern an den Glanz vergangener Zeit. Bei Kaffee und Kuchen lässt es sich vortrefflich sinnieren, was wohl früher in den Räumen verkauft wurde. Tortenstücke waren es sicher nicht.
Das Geschirr bei Herrn Max sieht aus, als wäre es auf Flohmärkten liebevoll zusammengekauft. Genauso die Tische, Sesseln und Stühle. Jedes Teil ist anders und jedes erzählt eine Geschichte. Und das ist es vermutlich auch, denn die Schanze und auch das nahe Karoviertel sind berühmt für ihre Trödelmärkte.
Viele Hamburger kehren also selber gern bei Herrn Max ein, holen Kuchen, Tartes oder eine der originell verzierten Torten. Oder sie schicken ihren Besuch vorbei.
Patisseriekurs bei Herrn Max
Ich hatte das seltene Vergnügen 2012 einen Gutschein für einen Pâtisseriekurs bei Herrn Max geschenkt zu bekommen. Obwohl ich zuerst dachte: „Ich esse doch lieber Tiroler Speck.“, habe ich mich dann doch gefreut . Je näher der Abend rückte, umso aufgeregter war ich.
Angekommen im Café, saßen elf Frauen und ein Mann bereits wartend in den Flohmarktsesseln. Es gab ein Begrüßungsgetränk und nach der Einführung durch zwei Konditorinnen von Herrn Max, ging es in die Backstube.
Ich zeige ein paar Bilder des Abends. Wer Lust bekommt, dem empfehle ich, selbst einen Pâtisseriekurs zu machen. Neben Herrn Max gibt es in Hamburg und auch in anderen Städten zahlreiche Anbieter solcher Backkurse.
Zitronentartes backen wie ein Konditor
Zu Beginn erhält jeder Teilnehmer ein Heft mit allen Rezepten. Es lohnt sich reichlich Notizen zu machen.
Wir beginnen unseren Backkurs mit der Zubereitung eines Mürbeteigs, der die Grundlage für Zitronentörtchen darstellt. Da diese kleinen Tartes meine Lieblingskuchen sind, schaue ich mir die einzelnen Arbeitsschritte ganz genau an. Zunächst stehen mehrere kleine Tarte-Formen für uns bereit.
Aus präzise abgewogenen Zutaten wird in Windeseile ein geschmeidiger Teig geknetet und zu einer Rolle geformt. Diese kommt zum Kühlen in den Kühlschrank. Weil die Konditorin bereits einen Teig vorbereitet hat, arbeiten wir mit ihrer Masse weiter und müssen nicht warten.
Der Teig wird mit Hilfe einer Maschine ausgerollt. Zuhause würde ich ein Nudelholz oder eine Weinflasche verwenden. Dann werden Löcher in den Teig gewalzt. Da nicht jeder so eine Rolle mit Zacken zuhause hat: mit einer Gabel funktioniert es auch!
Aus dem vorbereiteten Tarteteig werden Kreise ausgestochen und in die gefetteten Kuchenformen gelegt. Die Ränder werden fest angedrückt.
Nun gehts ab in den Ofen und nach einer Weile kommen die Tartes leicht gebräunt zurück.
Zitronencreme: Das erfrischende Geheimnis der leckeren Törtchen
In einer großen Kupferschüssel wird die Zitronencreme unter Hitze angerührt. Die fertige Creme wird in die Tartes gefüllt, die dann abkühlen müssen.
Das Vorbereiten des Eischnees für die Baiserhaube ist der letzte Schritt in der Fertigstellung der Törtchen.
Mit einer Spritztülle wird die Masse aus Eiweiß und Zucker auf die fertigen Tartes dekoriert. Am besten sieht es aus, wenn mehrere Tupfen nebeneinander gesetzt werden oder wenn die Masse ringförmig auf der Zitronencreme liegt.
Das Baiser wird mit einem Brenner auf die gewünschte Bräunung gebracht. Das erfordert ein wenig Fingerspitzengefühl. Aber wenn das erledigt ist, ist es fertig.
Was Du im Pâtisseriekurs bei Herrn Max sonst noch lernen kannst
Unser Abend war nach den Zitronentörtchen noch lange nicht zu Ende. Wir haben noch Hefeteig für Pflaumendatschi gemacht, die Herstellung einer Marillenmousse gelernt und Marzipan geformt.
Außerdem wurde eine maximal leckere und dabei einfach zuzubereitende Vanillesosse gekocht. Am Ende des Kurses bekam jeder eine Tortenschachtel mit seinen Schätzen.
Café Herr Max
Schulterblatt 12, 20357 Hamburg
Telefon: 040 69219951
herrmax.de
Update: Ob die Kurse noch angeboten werden, weiß ich aktuell nicht, da das Café seine Webseite nicht aktualisiert. Auf jeden Fall ist es möglich Kaffee trinken zu gehen und Kuchen, Kekse und Torten für zuhause zu kaufen. Die Preise sind gehoben.
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