Kunsthaus Bregenz - Programm 2024

Kunsthaus Bregenz: Aktuelle Ausstellungen im KUB 2024

Ein Überblick über alle aktuellen Ausstellungen des KUB im Jahr 2023 und ein Rückblick auf das Jahr 2022.

KUB 2024.02
Anne Imhof
08. Juni – 22. September 2024

KUB 2024.03
Tarek Atoui
12. Oktober – 12. Januar 2025

KUB Billboards „Anne Imhof – Wish You Were Gay“ an der Bregenzer Seestraße gewalttätig zerstört

In der Nacht auf den 23. Juli wurden die KUB Billboards an der Bregenzer Seestraße in einem Vandalismusakt mutwillig zerstört. Die sechs von Anne Imhof gestalteten Flächen an der Bregenzer Seestraße, der meistfrequentierten Straße der Stadt, sind seit 1997 fester Bestandteil im KUB Programm. Sie erweitern die jeweilige KUB Ausstellung in den öffentlichen Raum und wurden von namhaften Künstler*innen wie Jenny Holzer, Jeff Koons, Miriam Cahn, Gilbert & George und VALIE EXPORT bespielt. Aktuell seit dem 8. Juni sind Arbeiten der deutschen Künstlerin Anne Imhof zu sehen.

Die zerstörten KUB Billboards werden so schnell wie möglich ersetzt.

Kunsthaus Bregenz: Das Jahresprogramm 2024

Den Jahresfolder KUB 2024 gibt es als PDF zum Herunterladen. Einfach auf den Link klicken.
Fast alle Fotos in diesem Artikel mit freundlicher Erlaubnis vom Kunsthaus Bregenz.

Ausstellungsansicht Erdgeschoss Kunsthaus Bregenz, 2024Foto: Markus Tretter Courtesy of the artist © Günter Brus, Kunsthaus Bregenz
Ausstellungsansicht Erdgeschoss Kunsthaus Bregenz, 2024
Foto: Markus Tretter
Courtesy of the artist
© Günter Brus, Kunsthaus Bregenz

KUB 2024.01

Günter Brus im Kunsthaus Bregenz

17 | 02 – 20 | 05 | 2024

Aktionskünstler, Maler und Schriftsteller. Der 1938 in der Steiermark geborene Künstler starb am 10. Februar 2024 in Graz, kurz vor der Ausstellungseröffnung im Kunsthaus Bregenz. Er gilt als Mitbegründer des Wiener Aktionismus und Pionier der Body Art und stand in Austausch mit den Künstlern Otto Muehl, Hermann Nitsch und Rudolf Schwarzkogler. Seine Arbeiten wurden in der Slought Foundation, Philadelphia, 2006, im MACBA, Barcelona, 2005/2006, in der Albertina, Wien, 2003/2004, und im Centre Pompidou, Paris, 1993/1994 gezeigt. Auch auf der documenta war er wiederholt vertreten, so 1982, 1977 und1972. In Graz eröffnete 2011 das BRUSEUM, ein eigenes Brus-Museum innerhalb der Neuen Galerie.

Ausstellung von Günter Brus

Günter Brus erzeugt durch Selbstbemalung eine einzigartige Fusion von Motiv und Leinwand, demonstriert eine Kunst, die zugleich eine gespenstische Entfremdung und Zerteilung offenbart. Dies spiegelt eine isolierte und leidvolle gesellschaftliche Realität wider. Die aktuelle Ausstellung im Kunsthaus Bregenz, in enger Zusammenarbeit mit dem BRUSEUM am Universalmuseum Joanneum in Graz, fokussiert auf die wilden und widerständigen Werke Brus‘ und ihre Entwicklung im Laufe der Zeit. „Durch die Einbeziehung meines Körpers als Ausdrucksträger entsteht als Ergebnis ein Geschehen, dessen Ablauf die Kamera festhält und der Zuschauer miterleben kann.“

Brus‘ künstlerische Reise, beeinflusst von der US-amerikanischen Malerin Joan Merritt und der „New York School“, nimmt auf Mallorca ihren Anfang. Inspiriert von abstrakten Werken, transformiert er kubische Formen in nervöse Schraffuren und setzt später in Wien seine malerische Exploration fort. Dabei wird die Malerei nicht nur als Gestaltungsmittel betrachtet, sondern als Ausdruck intensiver psychischer Prozesse, die sich in aggressiven und zerrissenen Gesten manifestieren.

Eine weitere radikale Entwicklung in Brus‘ Werk ist seine Transformation zum lebenden Bildträger. Bekannt ist seine Aktion „Wiener Spaziergang“ von 1965, bei der er, vollständig weiß bemalt, durch die Stadt geht. Diese und weitere Aktionen, darunter „Zerreißprobe“ von 1970, dokumentiert von Avantgarde-Filmer Kurt Kren, stellen Brus‘ körperlichen und psychischen Zustand eindrucksvoll dar. Einen weiteren Schwerpunkt der Ausstellung bilden seine Bild-Dichtungen, darunter Zyklen zu Literaten wie Emil Cioran und Victor Hugo sowie Arbeiten zu William Blake, die düster und erzählerisch sind.

Auch während des Lockdowns in der Pandemie zeigt Brus‘ jüngste Bildserie eine neue Facette seines Schaffens. Bunte, märchenhafte Szenen auf Papier offenbaren Architekturen, Monster und prekäre Ich-Zustände, die Einsamkeit, Angst und dunkle Träumereien thematisieren.

KUB 2024.02

Anne Imhof im Kunsthaus Bregenz

8. Juni bis – 22. September 2024

Anne Imhof (*1978, Gießen) lebt in Berlin und ist eine deutsche Performance- und Medienkünstlerin. Sie studierte an der Städelschule in Frankfurt. 2017 gestaltete sie für die 57. Biennale in Venedig den deutschen Pavillon und wurde für ihre Arbeit Faust mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet. Einzelausstellungen in der Tate Modern in London, im Palais de Tokyo in Paris und im Stedelijk Museum in Amsterdam folgten. Sie zählt zu den bedeutendsten Künstler*innen der Gegenwart.

Ausstellung von Anne Imhof im Kunsthaus Bregenz

Imhofs charakteristisches Ausdrucksmittel sind Performances, in denen androgyne Figuren auf fesselnde Weise zwischen teilnahmsloser Passivität und aufwendiger Choreographie changieren. Für die Besucher*innen entsteht eine immersive audiovisuelle Erfahrung. In einem dynamischen Zusammenspiel von allgegenwärtigen ikonischen Elementen aus Mode, Fotografie, Sub- und Popkultur erzeugt Imhof eine Atmosphäre, die an postapokalyptische Formen der Vereinsamung erinnert.

In den nüchternen Räumen des Kunsthaus Bregenz leitet Anne Imhof die unausweichliche Transformation ihrer künstlerischen Praxis ein. In einem rätselhaften Werk, das Barrikade und Bühne zugleich ist, entfaltet sich ein Paradox.

In der KUB Ausstellung konzentriert sich Imhof auf Malerei, Skulptur, die den Kern ihrer künstlerischen Praxis bilden und von der Weiterentwicklung ihrer performativen Arbeit zeugen. Die menschliche Figur gewinnt eine allegorische Präsenz. Die für Imhofs Arbeit charakteristische Erforschung des menschlichen Seins tritt so noch stärker in den Vordergrund.

KUB 2024.03

Tarek Atoui im Kunsthaus Bregenz

12. Oktober 2024 bis 12. Januar 2025

Tarek Atoui (*1980, Beirut) lebt als Musiker und Klangkünstler in Paris. Er studierte zeitgenössische und elektronische Musik am Conservatoire à Rayonnement Régional und nahm an einem Artist-in-Residence-Programm am New Museum in New York in New York teil. 2012 trat er auf der documenta 13 mit einer Arbeit auf, die von Erkki Kurenniemis DIMI-Synthesizern inspiriert wurde.

Ausstellungsorte:  Mudam Luxemburg, Fundacao de Serralves, Porto, The Contemporary Austin, FLAG Art Foundation, New York, Fridericianum, Kassel, Sharjah Art Foundation, NTU Centre for Contemporary Art Singapore. Seine Werke sind unter anderem in der Tate Modern, London, im Guggenheim Museums, New York, der Sammlung des Nouveau Musée de Monaco, in der Pinault Collection, der Kadist Collection, der französischen Nationalsammlung und der Sammlung der Sharjah Art Foundation zu sehen.

Ausstellung von Tarek Atoui im Kunsthaus Bregenz

Tarek Atoui trat bereits 2017 und 2018 im Kunsthaus Bregenz auf. Für seine Performances arbeitet er mit Musiker*innen und Amateur*innen zusammen. Diese Kollaborationen sind Erkundungen von Soundphänomenen. Tarek Atoui erforscht die Musikgeschichte, akustische Schwingungen sowie das Zusammenspiel von Körper und Klang.

Er konstruiert neuartige Klangkörper, Instrumente und Hörbehelfe. Dabei entstehen Systeme, die sich weiterentwickeln: Sie lernen vom Raum, in dem sie erklingen, und von den Händen, die sie bedienen. Auf Reisen erforscht der Künstler die regionalen kulturellen Traditionen und nimmt sie in seine Werke auf.

Tarek Atoui kombiniert Geräusche aus Hafenstädten mit charakteristischen Objekten dieser Orte. Neben der Forschung vor Ort finden sich in Atouis Werken historische Untersuchungen. Tarek Atoui nimmt die Klänge ethnischer Instrumente aus dem Musikinstrumenten-Museum Berlin als Ausgangspunkt, um neuartige Instrumente zu entwickeln. Zudem arbeitet er mit elektroakustischen Experimenten und Computersystemen, die sich mit Hörer*innen und Musiker*innen verbinden, um bislang unbekannte Klänge zu synthetisieren.

Atoui denkt Musik als veränderlich – sie inspiriert und wird inspiriert. Es gehe darum, „den Dingen die Möglichkeit zu geben, sich zu verändern und sich an ihre Zeit und ihren Ort anzupassen“, erklärt der Künstler. Das Kunsthaus Bregenz mit seinen akustisch sensiblen Räumen bietet dem Werk Atouis einen idealen Klangkörper.

Rückblick Programm Kunsthaus Bregenz 2023

KUB 2022.03  – Anna Boghiguian

Anna Boghiguian malt Figuren auf Kartons, entwickelt Szenen und Gruppen räumlicher Bilder, die als schwebende Mobiles von der Decke hängen. Was nicht hängt, steht als als miniaturisiertes Bühnenarrangement oder verdichtete Szenografie auf dem Boden der Ausstellungsräume. In jedem Fall sind die Installationen der Künstlerin einprägsam und unverkennbar.

Anna Boghiguian ( * 1946, Kairo) ist eine ägyptisch-kanadische Künstlerin armenischer Herkunft.

Anna BoghiguianTime of Change, 2022 Ausstellungsansicht 2. Obergeschoss, Kunsthaus Bregenz, 2022 Foto: Markus Tretter Courtesy of the artist © Anna Boghiguian, Kunsthaus Bregenz
Anna Boghiguian
Time of Change, 2022
Ausstellungsansicht 2. Obergeschoss, Kunsthaus Bregenz, 2022
Foto: Markus Tretter
Courtesy of the artist
© Anna Boghiguian, Kunsthaus Bregenz
Beleuchtungstausch

Nach 25 Jahren und unter Berücksichtigung, der Weiterentwicklung auf dem Elektromarkt wird das Beleuchtungssystem im Kunsthaus 2023 grundlegend erneuert.
Die bisherigen 36 W Leuchtstoffröhren werden auch moderne LED-Lichteinsätze ersetzt, was neben neuen Möglichkeiten zur Ausleuchtung auch eine Einsparung von 50 % des bisherigen Stromverbrauchs bringen soll. Die neuartigen LEDs stammen von einem Vorarlberger Betrieb: Die Zumtobel Lighting GmbH mit Firmensitz in Dornbirn erhielt nach einer internationalen Ausschreibung den Zuschlag.

KUB 2023.01
VALIE EXPORT – Oh Lord, Don’t Let Them Drop That Atomic Bomb on Me

Die gebürtige Linzerin Valie Export (geb. 1940) hat als Medienkünstlerin, Performancekünstlerin und Filmemacherin international Ruhm erlangt.  Ihre Themen sind Fotografie, Skulptur, Performance, Installation und Konzeptkunst.

Für das Kunsthaus Bregenz wird Valie Export aus Orgelpfeifen, die aus der Wallfahrtskirche am Linzer Pästlingberg stammen, eine Installation aufbauen. Das Kunstwerk wird musikalisch bzw. tontechnisch begleitet.

VALIE EXPORT im Kunsthaus Bregenz, 2023Foto: Miro Kuzmanovic © Kunsthaus Bregenz
VALIE EXPORT im Kunsthaus Bregenz, 2023 Foto: Miro Kuzmanovic © Kunsthaus Bregenz
KUB 2023.02
Monira Al Qadiri

Monira Al Qadiri stammt aus dem Senegal und gilt heute als angesehene Künstlerin aus der Golfregion. Ihre künstlerische Entwicklung prägte sich früh, als sie beispielsweise bereits mit sechzehn Jahren nach Japan reiste. Sie bezeichnet ihre Identität infolgedessen als hybrid, ihre Heimat sei ungeklärt.

Künstlerisch drückt sie sich anfänglich durch Videos und Skulpturen aus, die „sich mit der Petro-Kultur und der Abhängigkeit des modernen Lebens von fossilen Energien auseinandersetzen“. .

Monira Al Qadiri zeigt in Bregenz Objekte, die mit Autolacken überzogen sind.

KUB 2023.03
Michael Armitage

Michael Armitage ist ein bedeutender Maler der Gegenwart und zählt zu den Superstars der zeitgenössischen Kunstszene. Unter dem Titel „Pathos and the Twilight of the Idle“ zeigt das Kunsthaus Bregenz einige seiner bedeutendsten Bilder.

Rückblick Programm Kunsthaus Bregenz 2022

Für das Kunsthaus Bregenz war 2022 ein ganz besonderes Jahr. Denn das Vorarlberger Museum feierte im Sommer seinen 25. Geburtstag.

KUB 2022.01
Dora Budor – Continent

„In ihrer Arbeit begreift die in Kroatien geborene Künstlerin Gebäude und Institutionen als Systeme, die nicht nur von tektonischen Bedingungen und der ihnen eigenen Infrastruktur geprägt sind, sondern auch von Genderaspekten — Faktoren, die sie über die unmittelbare Wahrnehmung hinaus Gestalt werden lässt.“ (Quelle: Kunsthaus Bregenz)

Das Verdauen der eigenen Fundamente, in Schwingung versetzte Luft und Abdrücke eines unterirdischen Gangs: Dora Budors Ausstellung Continent fühlt tief in das Kunsthaus Bregenz, einen Zumthor-Bau, hinein. Der physische Baukörper wird in einer Reihe von Interventionen untersucht, wobei Operationen in den Blickpunkt rücken, die üblicherweise im Verborgenen ablaufen.

Die aus Zagreb stammende Künstlerin Dora Budor (*1984) lebt und arbeitet in New York.

KUB 2022.02
Jordan Wolfson

Rätselhafte Virtual-Reality-Illusionen, die Museumsbesucher*innen in eine computeranimierte Welt entführen, haben dem amerikanischen Künstler Jordan Wolfson bekannt gemacht. Er untersucht die Schattenseiten der Populärkultur und nutzt dafür Humor und fiktive Realitäten. Inspiration für seine Arbeiten findet Wolfson in den Ideen von Jeff Koons, Jean Tinguely und Paul McCarthy. Er thematisiert die Medien und den Medienkonsum.

Jordan Wolfson ( * 1980, New York) studierte Bildhauerei an der Rhode Island School of Design. Er lebt und arbeitet in Los Angeles.

KUB in Venedig
Anna Boghiguian & Otobong Nkanga

Mit der Ausstellung in Venedig ehrt sich das KUB selbst für sein 25-jähriges Bestehen. In eigens dafür angemieteten Räumen präsentiert das Haus auf der Biennale 2022 eine Ausstellung zweier Künstlerinnen aus dem Programm: Anna Boghiguian und Otobong Nkanga. Die Scuola di San Pasquale aus dem 16. Jahrhundert liegt direkt neben der Kirche San Francesco della Vigna auf dem gleichnamigen Campo.

Scuola di San Pasquale (Foto: Fulvio Orsenigo Chiesa 4347)

Scuola di San Pasquale (Foto: Fulvio Orsenigo Chiesa 4347)

KUB 2022.03
Anna Boghiguian

Anna Boghiguian malt Figuren auf Kartons, entwickelt Szenen und Gruppen räumlicher Bilder, die als schwebende Mobiles von der Decke hängen. Was nicht hängt, steht als als miniaturisiertes Bühnenarrangement oder verdichtete Szenografie auf dem Boden der Ausstellungsräume. In jedem Fall sind die Installationen der Künstlerin einprägsam und unverkennbar.

Anna Boghiguian ( * 1946, Kairo) ist eine ägyptisch-kanadische Künstlerin armenischer Herkunft.

Anna Boghiguian Positions 2015 - Van Abbemuseum (Foto: Peter Cox)
Anna Boghiguian Positions 2015 – Van Abbemuseum (Foto: Peter Cox)

Alle weiteren Informationen unter KUNSTHAUS BREGENZ  → Google-Maps

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Charis

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