„Es ist die Atmosphäre, die uns so gut gefällt. Dieses Gefühl, beim Eintreten nachhause zu kommen.“ Der Herr, der seine Rechnung zahlt während ich meinen Willkommensschluck nehme, ist offenbar Wiederholungstäter. Einer von vielen, wie ich später feststelle, denn das Hotel Haus Hirt ist mit den Jahren für so manchen Gast eine zweite Heimat in den Bergen geworden. Familien mit Kindern wissen die Annehmlichkeiten des hauseigenen Kids-Club zu schätzen, Freundinnen freuen sich auf Yoga-Sessions und Spa-Time. Vielen Paaren ist beim Abendessen anzusehen, dass die gemeinsame Zeit in den Bergen ihrer Seele und der Liebe gut tun.
Kurz und knapp: Alpine Spa Hotel Haus Hirt
Hotel Haus Hirt
Kaiserhofstrasse 14
A -5640 Bad Gastein
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Tipp: Es lohnt sich Randzeiten mit günstigeren Konditionen und mehr Ruhe im Tal zu checken.
Ein ausgedehntes Frühstück, ein lässiges Mittagsbuffet und ein mehrgängiges Menü gehören im Haus Hirt zum Urlaubsalltag.
Den Abend verbringt man am besten an der Hausbar oder trifft sich auf einem Drink im Schwesterhotel Miramonte oder in einem der anderen coolen Hotels von Bad Gastein.
Kinder bekommen am Abend ein Extramenü, damit die Eltern entspannt essen können.
Geeignet für Familien mit Kindern, Paare, Freundinnen, Singles
Großzügig und individuell gestaltete Zimmer
Wöchentlich wechselndes Programm mit Wanderguides
Perfekte Lage an der Kaiser-Wilhelm-Promenade
Hauseigene Bäder mit Gasteiner Thermalwasser, Pool und Sauna
Empfohlen von: The Aficionados, Urlaubsarchitektur, Pretty Hotels
Mit Blick auf die Gasteiner Berge: Die exponierte Lage des Hotels
Spektakulärer könnte der Ausblick kaum sein. Direkt an den Berg gebaut, eröffnet das Haus Hirt in 33 Zimmern auf sechs Etagen eine Aussicht zum Träumen. Wer anreist, lässt die Weite des Gasteinertales hinter sich und schraubt sich – entweder vom Tal oder über den Ort kommend – die Kurven hinauf. Umgeben von den Gipfeln des Stubnerkogels, Graukogel und des höchsten Grasbergs Europas, dem Gamskarkogel, ist das Ziel erreicht.
Luft anhalten, drüberlaufen | Die Hängebrücke auf dem Stubnerkogel
Erbaut in den zwanziger Jahren, war das Haus Hirt von Anfang an, der Regeneration seiner Gäste gewidmet. Ein weithin bekannter und beliebter Treffpunkt der Gesellschaft. Hier kurten und urlaubten unter anderem Thomas Mann, Stefan Zweig oder der Schah von Persien.
Nach einem Generationswechsel zogen frische Ideen und ein moderner, lässiger Führungsstil in die Räume ein. Evelyn Ikrath, begnadete Gastgeberin des Hauses, propagierte eine neue Form von Weltoffenheit. Ihr Mann Ike Ikrath stimmte mit der Interiordesignerin Elma Choung das Erscheinungsbild darauf ab. Warme, kräftige Farben prägen das Bild des Hauses. Markante Tapeten wechseln mit unifarben getünchten Wänden, moderner Kunst, Fotografien und Sammlerstücken. Überall gibt es viel Licht.
Das Interesse der Hirten-Familie an Kunst, Kultur und gesellschaftlichen Strömungen spiegelt sich in dem breiten Angebot an Büchern und Magazinen. Ebenso wie in den zahlreichen Möglichkeiten sich zu begegnen. Immer ist das Haus geöffnet. Verbotsschilder, wofür auch immer, gibt es nicht.
Pedro, ein guter Geist der Hirten-Familie
„Hallo ich bin Pedro“ sagt der Mann, der an meine Türe klopft, als ich gerade meinen Koffer öffne. Sein schwarzes Haar hat er zu einem Zopf gebunden und erklärt, dass er jeden Sonntag kommt. Was er will? Die guten Energien ins Zimmer zu holen und die schlechten vertreiben.
Ich bin erstaunt, aber lasse ihn gewähren. Mit einem Wedel aus Adlerfedern und einer Schale verglühender Kräuter auf Muschelkalk räuchert er mein Zimmer aus. Die mit Holz verkleidete Rückwand und die riesigen Fenster, die den (vorhandenen) Fernseher ohne jede Gnade überflüssig machen, sind jetzt frei von bösen Geistern (Okay…). Gleißendes Sonnenlicht, dass die Anfahrt von Salzburg an diesem Tag begleitet hat, tut ein übriges. – Wer jetzt dem Zauber dieses Hauses nicht verfällt, dem passiert das auch an keinem anderen Ort der Welt.
Die frühe Stunde, es ist kurz nach Mittag, erlaubt es mir ein erstes Mal, den Teller mit den Köstlichkeiten des „Light Lunch“ zu füllen und auf der sonnigen Terrasse Platz zu nehmen. Dieses Prozedere wird sich Tag für Tag wiederholen.
Speisen, aus regionalen und exotischen Zutaten zubereitet, locken in den Mittagsstunden viele der Gäste zurück an die Tische des Hirten. Kinder kuscheln sich bei den Eltern auf den Schoß, die Erwachsenen plaudern. Manch einer kommt für ein Stück Kuchen vorbei. Und zwischendrin, und das ist wohl das Besondere dieses Hauses, gesellen sich Wander- und Bergführer, Yogalehrer oder temporäre Unterstützer an die Tische. Diese, von Evelyn Ikrath und ihrem Mann Ike gelebte Gastlichkeit schafft eine Atmosphäre, die ihresgleichen sucht.
Was Light Lunch bedeutet + ein Rezept im Hirt-Style
Am Nachmittag nutze ich das gute Wetter für einen Spaziergang durch Bad Gastein. Der Ortskern mit dem bekannten Wasserfall ist nur wenige Gehminuten vom Haus entfernt. Unterwegs eröffnen sich fantastische Ausblicke auf die außergewöhnliche Architektur des „Monte Carlo der Alpen“. Natürlich muss ich auf das obligatorische Stück Kuchen bei Remo de Joris im Café Schuh einkehren.
Splash-Time – Peace Time: Wie Kids-Club und MeTime im Haus Hirt Hand in Hand gehen
Für Familien bietet das Haus Hirt eine Kinderbetreuung an. Während die Erwachsenen sich auf den späten Nachmittag und die „Peace-Time“ im Spa-Bereich freuen, ist für den frühen Nachmittag einen „Splash-Time“ angesetzt. Da darf es geräuschtechnisch gern mal lauter werden. Beim vorgezogenen Abendessen sind die Kinder dann ordentlich hungrig und verbringen den Rest des Abends gern mit den neu gefundenen Freund:innen im Kinderclub.
Der späte Nachmittag hält die erste bewusste Auszeit für mich bereit. Schon zuhause habe ich mir den Termin für ein erstes Thermalbad reserviert. So verpasse ich zwar die Yogastunde. Da es diese täglich morgens und abends (kostenfrei) gibt, werde ich trotzdem noch ausreichend Gelegenheit haben.
Thermalbad in Bad Gastein: Warum man es unbedingt probieren sollte
Der Tag im Hotel Haus Hirt endet mit einem Glas Cremant, einem dreigängigen Abendmenü und einem Blick über das abendliche Gasteinertal. Es wäre müßig auch die folgenden Tage in allen Einzelheiten zu beschreiben. Egal wie sehr ich mich bemühe, den Spirit des Hauses, die Ungezwungenheit und das Miteinander des Hirten-Teams mit seinen Gästen einzufangen. Du musst es selber erleben.
Ich beschränke mich auf ein paar Bilder von den Menschen, die mir hier begegnet sind. Auch das Thermalwasser und eine Massage im Spa gehört dringend zum Besuch. Der wichtigste Tipp (oder eine Selbstverständlichkeit?) ist jedoch hinaus in die Gasteiner Natur zu gehen. Atme die frische Luft von Bad Gastein und erlebe selbst, wie alles neu beginnt!
7 Tipps für einen Urlaub im Hotel Haus Hirt / Bad Gastein
1. Besuche die kostenlose Yogastunde am Morgen oder Abend mit erfahrenen und wechselnden Yogameistern (Alternativ: Besuche den Yoga Frühling oder Yoga Herbst Gastein → der Gasteiner Yoga-Frühling)
2. Verabrede dich zu einer Bergwanderung, Skitour oder dergleichen mit einem der Hirten-Wander-Guides
3. Buche ein Thermalbad in der hauseigenen Quelle (Achtung Besonderheit: Das Hotel Haus Hirt hat in einem Raum zwei Becken nebeneinander. Cool für Paare, Freundinnen oder Mami / Tochter.)
4. Plane unbedingt eine entspannende Ayurveda Abhyanga Ölmassage bei Bruni oder die auf Druckpunkte ausgerichtete Behandlung bei Roman ein. (Ich hoffe die beiden sind noch da, wenn du kommst.)
5. Spaziere direkt vor dem Haus Hirt über die Kaiser- Wilhelm-Promenade zum Wasserfall oder in die andere Richtung ins malerische Kötschachtal.
6. Besuche das → Dunstbad oder den → Gasteiner Heilstollen. Oder relaxe einen Tag in der Felsentherme.
7. Am Abend gibt es Drinks an der Hirten-Bar, im nahen Schwesterhotel Miramonte oder in der Blauen Bar in der → Villa Excelsior, in der schon Sigmund Freud seinen Urlaub verlebte.
Natürlich sind das längst nicht alle Möglichkeiten. Du kannst Ski fahren, Gold schürfen, im Mondschein dinnieren (manchmal), dir die Stadt und die Berge erklären lassen. Wer alles schaffen will, muss mehrere Wochen bleiben oder einfach wiederkommen nach Gastein. Der Berg ruft!
Dieser Artikel erschien erstmalig am 10. April 2019.
Das sieht wirklich toll aus. Bin immer auch ein Freund davon, wenn man am eigenen Zimmer noch so einen kleinen Balkon dran hat, damit man auch an faulen Tagen ein wenig “raus” kann. Und der Balkon auf dem Bild ist wirklich schön gemacht! :)