Die Stadt München gliedert sich in 25 Stadtbezirke. Viele Stadtteile, vor allem die bekannteren wie Schwabing, das Glockenbachviertel oder Sendling, kennt man als Besucher schnell. Einige jedoch bleiben auch nach mehreren Wochenendtrips nach München weitgehend unentdeckt. Das ist schade, denn auch diese Viertel haben ihren Charme. Wer auf Entdeckungsreise gehen will, sollte im Sommer kommen. Dann öffnen Anwohner Jahr für Jahr ihre Hinterhöfe und Toreinfahrten, um auf Tapeziertischen und Kleiderstangen Antiquitäten, Nippes und Kleidung in nachbarschaftlicher Atmosphäre zu präsentieren. Die Hofflohmärkte in München sind sehr beliebt. – Für Besucher der bayerischen Landeshauptstadt sind sie eine wunderbare Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen der Stadt zu werfen.
Hofflohmärkte München: Wer verkauft wann, wo und wie?
Die Hofflohmärkte in München gibt es seit vielen Jahren. Sie werden über das Internet offiziell organisiert. Dabei haben sich im Lauf der Zeit unterschiedliche Anbieter etabliert. Für Außenstehende sind die unterschiedlichen Flohmarktveranstalter etwas verwirrend. Letztlich bieten sie jedoch das Gleiche an.
Sehr beliebt: Glockenbachhofflohmarkt
Der Flohmarkt im Münchner Glockenbachviertel ist einer der beliebtesten Trödelmärkte der Stadt. Er wird eigenständig organisiert. 2023 findet der Glockenbachhofflohmarkt am 20.Mai statt. TeilnehmerInnen können sich ab März um einen Stand bewerben.
www.hofflohmarkt.de
Der Klassiker: Hofflohmärkte in Kooperation mit nebenan.de
Über diese Website findest Du die Märkte, die in Kooperation mit nebenan.de, einem Nachbarschaftsportal organisiert werden. Es gibt in allen größeren Münchner Stadtteilen Hofflohmärkte.
Der erste Hofverkauf findet Ende April 2023 im Westend statt. Die Flohmarktsaison endet Ende Oktober in Allach. Jeder, der mitmachen will, sollte einen eigenen Garten oder Hof besitzen. Ein Verkauf auf Münchner Straßen ist nicht erlaubt.
Diese Seite informiert über alle Termine: www.hofflohmaerkte.de
Initiator der Hofflohmärkte, René Götz (Hofflohmärkte München, zweiter Link) engagiert sich laut eigener Aussage schon seit zwei Jahrzehnten für „eine lebendige Stadtteilkultur, für kleine Läden und das nachhaltige Mit- und Füreinander„.
Mit den Flohmärkten in den Münchner Höfen ist es möglich, die Stadt auf eine neue Art zu entdecken, Münchnern und Münchnerinnen zu begegnen und Kontakte zu knüpfen. Ein Spaziergang durch die Innenhöfe bietet sich auch an, um unbekannte Ecken des Viertels zu erkunden. Das schafft Raum für Entdeckungen und sorgt nicht nur bei Einheimischen für Überraschungen.
Kommerzielle Flohmarktanbieter? Ein Tabu auf den Münchner Höfen
Kommerzielle Anbieter sind auf den Hofflohmärkten nicht erwünscht. Das wirkt sich förderlich auf das Nachbarschaftsleben aus. Viele Hofgemeinschaften essen am Abend des Marktes gemeinsam. Da wird gelacht, gescherzt und wer als Gast freundlich fragt, bekommt kulinarische Geheimtipps im neu entdeckten Quartier.
Die Veranstaltungstermine für den jeweiligen Stadtteil werden über die Seite der Hofflohmärkte kommuniziert. Je mehr Münchner in ihren Hausfluren, Gärten und Höfen mitmachen, umso attraktiver sind die Trödelmärkte für Besucher. Ziel ist es, möglichst mehrere Hauseinwohner pro Eingang für die Aktion zu begeistern. In den meisten Fällen gelingt das auch.
Am Tag des Flohmarkts werden die Stände in Fluren, Hinterhöfen und Vorgärten aufgebaut. Alles findet weitestgehend im Freien statt. Die Veranstalter drucken Pläne, auf denen alle Teilnehmer verzeichnet sind. Flohmarktstände und teilnehmende Hausgemeinschaften werden mit bunten Luftballons an den Hoftoren markiert. Doch meistens ist das gar nicht nötig. Wer den Besucherströmen folgt, findet sein Ziel.
Und weil das Bummeln über die Münchner Hofflohmärkte ganz automatisch mit der einen oder anderen Attraktion verbunden ist, gibt es hier noch ein paar zusätzliche Ideen, für einen gelungenen Aufenthalt in der Stadt.
Handverlesene Tipps für ein Wochenende in München
Shopping
Soda`La Munich Kiosk
Ein Kiosk mit regionalem Angebot. Das ist neu. Ich habe die Apfelschorle „Pali“ des Münchner Getränkehandels Pachmayr dort gekauft und fand es super.
Westermühlenstraße 13 – sodala-limonade.de
Holzleute München
Einer meiner Lieblingsläden in München. Hier gibt es seit 145 Jahren Holzwaren zukaufen. Von Löffeln aus Kirschbaumholz über Holz-Schneidebretter für die Küche bis zu Schachbrettern aus Holz findet fast jeder, was er sucht.
Viktualienmarkt 2
Bergwein München
Meist bin ich in München auf der Durchfahrt nach Österreich oder Südtirol. Wenn es mal nicht so weit geht, ist dieser Weinladen am Gärtnerplatz eine gute Adresse. Im Bergwein-Laden gibt es neben alpinen Weinsorten auch Gin und andere Spezialitäten aus den Bergen.
Corneliusstraße 18 (Di – Fr. 12-20.00 Uhr, Sa 10 – 18.00 Uhr)
Münchner Sehenswürdigkeiten für Dein Wochenendprogramm
Stadtwanderung durch München
Eine neue, aber sicherlich Interessante Möglichkeit München zu entdecken, sind die geführten Stadtwanderungen durch viele Viertel von Ost nach West. Sie finden stets an Sonntagen statt, dauern drei Stunden und werden von einem offiziellen Guide der Stadt München begleitet.
1. Etappe – Von Bogenhausen zum Englischen Garten
2.Etappe – Geballte Kultur im Kunstareal
3. Etappe – Fürstliches Ziel: Schloss Nymphenburg
Stadtwandern quer durch München
Eisbach-Surfer
Klar. Dieser Münchner HotSpot darf an einem Wochenende in der bayrischen Landeshauptstadt auf keinen Fall fehlen. Ich schaue nach einem Besuch im Haus der Kunst dort vorbei. Das ist direkt daneben und nur einen Steinwurf weit entfernt.
Wenn Du gerade am Odeonsplatz unterwegs bist, ist es auch nah. Von dort läufst Du ein paar Meter durch den Hofgarten. Mit Glück triffst Du an der Eisbachwelle sogar echte Profis wie den Surf-Weltmeister Robby Naish.
Hofgarten und Odeonsplatz
Hofgarten und Odeonsplatz grenzen direkt aneinander. Vor allem letzterer ist ein beliebter Treffpunkt in München. Hier stehen Musiker und spielen für die Passanten, treffen sich Münchner für Restaurant- und Barbesuche und es gibt von früh bis spät etwas zu sehen.
Das wiederum gilt auch für den Hofgarten, der zu allen Jahreszeiten einen besonderen Reiz ausübt. Im Sommer sitzt Du auf einer Bank, bummelst durch die Arkaden, schaust zu, wer in Schumann’s Bar sitzt oder den Boule spielt. Im Winter spazierst Du dick eingepackt durch eine weiße Schneelandschaft mitten in der Stadt.
Schuhmanns Bar auf Google Maps
Lenbachhaus
Das Lenbachhaus zeigt ständige und wechselnde Ausstellungen. Es ist am besten, wenn Du Dich im Vorfeld informierst, was läuft. Aber auch die Dauerausstellung zeigt so viele unterschiedliche Exponate, dass gewiss für jeden Geschmack etwas was dabei ist. Mir gefällt außerdem der gut sortierte Museumsshop mit Büchern und Kunstpostkarten. Wenn Du das auch magst, wird Dir dieser Museumsbesuch Spaß machen.
Infomationen: www.lenbachhaus.de
Lenbachhaus auf Google Maps
NS-Dokumentationszentrum München
Das NS-Dokumentationszentrum in München ist kein Ziel für einen heiteren Ausflug. Die Ausstellung ersetzt eine Geschichtsstunde, die jeder besucht haben sollte.
In sehr klug aufbereiteter Ausstellungsdidaktik und einem Aufbau der Dokumentation, der auch die Entwicklungen vor der Machtergreifung einbezieht, wird das Entstehen des Nationalsozialismus erklärt. Das NS-Dokumentationszentrum wird zum Erinnerungsort und bleibt durch thematisch ausgesuchte zeitgenössische Kunst gleichzeitig aktuell.
Plane für diesen Besuch genug Zeit ein. Auch um das Gesehene zu verarbeiten.
Fragen stellen, Geschichte verstehen: Das NS Dokumentationszentrum München
Badeseen rund um München
Nach so viel Stadt willst Du raus aufs Land? Tipps für 15 schöne Badeseen rund um München stellt die Seite Keks & Koffer vor.
Essen und Trinken (mehr: → Japan in München)
Balla Beni – Angesagter Eisladen in der Nähe des Odeonsplatzes. Ein wenig Zeit zum Anstehen sollte man mitnehmen. Dafür gibt es viele spannende Geschmacksrichtungen.
Theresienstraße 46, → www.ballabeni.de
Nockherberg Biergarten
Der Nockherberg ist sicher alles andere als ein Geheimtipp. Mir wurde er dennoch empfohlen und das war für eine Überraschung gut. Zum einen sitzt es sich unter den Bäumen des Biergartens im Sommer angenehm schattig. Zum anderen ist das Essen (wir waren auf der Seite, wo serviert wird) ein schönes Erlebnis. Die Teller sind mit viel Liebe angerichtet. Die Portionen sind so, dass man nach dem ersten Bier nicht gleich vom Tisch kippt und es schmeckt ausgezeichnet. Beide Daumen hoch.
Am Nockherberg, → paulaner-nockherberg.com/wirtshaus-und-biergarten
Goldene Bar – Haus der Kunst
Für mich ist die Terrasse der Goldenen Bar, auf der Rückseite vom Haus der Kunst, der schönste Platz für einen Sundowner in München. Wenn der Flohmarkt nicht zu weit außerhalb stattfindet, kannst Du die Besuche auch miteinander verbinden. Falls es zu spät für die Kunst ist: die Goldene Bar ist bis in die Abendstunden geöffnet.
Direkt neben der Bar fließt der Eisbach durch den Englischen Garten. Dort kannst Du dann den Surfern zuschauen.
Prinzregentenstraße 1 – www.goldenebar.de
Restaurant Neni im 25hours Hotel Royal Bavarian
Das Neni München liegt sehr zentral in Nähe zum Hauptbahnhof und ist deshalb sehr einfach mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Du isst im typischen Neni-Style: Humus, Babaganoush oder Mezze stehen auf der Karte.
Das Neni öffnet in den Mittagsstunden und am Abend. Wer im 25hours Hotel Royal Bavarian übernachtet, kann gut frühstücken.
Bahnhofsplatz 1 – www.25hours-hotels.com/hotels/muenchen/the-royal-bavarian
Hotels in München
Um die Münchner Hofflohmärkte zu besuchen, stehen Dir unzählige Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung. Neben Hotels gibt es Hostels oder Ferienwohnungen.
Das sind Hotel-Empfehlungen nach dem Geschmack von Schönste Zeit:
Bavarian Monarchy und Flohmarkt-Style: Das 25hours „The Royal Bavarian“ in München
Hotel Mariandl in München: Schlafen im Vintage Style
Umweltfreundlich durch die Stadt: München City Pass
Mit dem München City Pass kannst Du die Hofflohmärkte entspannt und umweltfreundlich entdecken. Am besten druckt man sich den City Pass bereits zuhause aus. Er dient als Fahrkarte für den ÖPNV und gilt als Eintrittskarte in mehreren Museen. Einen Überblick zum kompletten Angebot gibt es unter diesem Link: www.muenchen.travel
- Freier Eintritt bei über 45 Münchner Museen und Attraktionen
- Freie Fahrt mit S-Bahn, U-Bahn, Bus und Tram
- Wahl zwischen Zone M und Gesamtnetz (inkl. Flughafen)
- Wahlweise ohne ÖPNV-Ticket
- Buchbar für 1 bis 5 Tage
- Kostenfreier Stadtführer und Stadtplan
Offenlegung: München Tourismus hat mich bei einer Recherche mit einem Pass unterstützt.
Japan in München erleben
Wo München japanisch ist und isst – Japan in München: Restaurants, Shopping, Kultur
Aktualisiert. Der Artikel erschien erstmalig am 8. August 2021.
Flohmärkte in München und mehr
Liebe Charis,
danke für den tollen Bericht und was für coole Fotos von den Hofflohmärkten.
Frauke