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Fundstück: Primeval Symbiosis von Konrad Wójcik

48075f1f534b4685a9905359178bfa0eWer von uns hat diesen Traum nicht schon einmal geträumt:  Ein Haus zum Wohnen mitten in einem Wald, womöglich noch an einem Hang in den Bergen? – Meine Vorliebe für moderne Architektur dürfte dem einen oder anderen von Euch bereits aufgefallen sein. Nun habe ich im vergangenen Jahr ein spannende Idee entdeckt, die ich Euch gern vorstellen möchte. Der junge dänische Architekt Konrad Wójcik hat sein Projekt Primeval Symbiosis wunderbar visualisiert – fast könnte man meinen, es gäbe diese Häuser wirklich.

Alle Rechte an den Bildern © Konrad Wójcik.

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Primeval Symbiosis – Realität oder Traum?

Zunächst wirken die Bilder von Konrad wie in einem Märchenwald aufgenommen. Sie erinnern mich an die Häuser der Babajaga, die auf einem Hühnerbein durch den russischen Wald rennen. Aber Konrads Pläne sind präziser.  Er erläutert seine Idee vom selbstversorgten Wohnen in der Natur genau. Jedes Haus besitzt vier Ebenen, ist 61,73 qm groß und knapp 19 m hoch.

Konrads Primeval Symbiosis-Gebäude sind wie ein Baumhaus konzipiert und lehnen sich in ihrer  Form an die Silhouette eines Baumes an. Sie stehen auf einem Stamm (Bein) und sind senkrecht im Boden verankert. An diesem Stamm ist die komplette Hauskonstruktion aufgehängt, die sich über mehrere Stockwerke verteilt. Unten, in dem Teil, in dem sich Versorgungstrakt und Wohnbereiche befinden, hat das Haus die größte Ausdehnung. Nach oben hin endet es spitz, wobei der Wohnkörper leicht geneigt ist, um eine möglichst gerade Fensterfront zu bieten und zum anderen Platz für Sonnenkollektoren zu schaffen, die eine eigene Stromversorgung ermöglichen.

Wie sich das Haus ansonsten selbst versorgt, entnimmt man am besten dem gut visualisierten Konzept.

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Das Haus kann durch eine herausklappbare Leiter  betreten werden. Ein fester Zugang in Form von einer Straße ist nicht vorgesehen. Das heißt, wenn man die Idee umsetzen möchte, sollte man einigermaßen gut zu Fuß sein und gewisse Strapazen bei der Anreise nicht scheuen.

Innen drin wird es dann aber sehr komfortabel: In der unteren Ebene befindet sich die Technik des Hauses incl. Wärmepumpe, Regenwassertank und konsequenterweise Kläranlage. Der Inhalt derselben wird zur Düngung in der unmittelbaren Umgebung eingesetzt.

Im ersten Wohnstockwerk ist die Küche untergebracht, außerdem ein Wohnzimmer mit Kamin und ein Badezimmer.

Das erste Obergeschoss ist ein Zwischengeschoss und variabel nutzbar – ganz oben im Dach ist der Schlafbereich vorgesehen.

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Primeval Symbiosis soll aus verschiedenen Hölzern gebaut werden, da die Häuser zu 100% recyclebar sein sollen. Die Fensterrahmen bilden eine Ausnahme: sie sind aus Aluminium. Schwarz verzinktes Blech verkleidet die Fassade.

Nach Vorstellung von Konrad sind die futuristischen Baumhäuser als Ferienhäuser für Familien oder auch als Ökohotel denkbar. Da sie sich komplett selbst versorgen, ist es nicht zwingend erforderlich, dass sie eng beieinander stehen oder sich nah an der Zivilisation befinden.

Die Visualisierung macht Lust auf die Einsamkeit im Wald. Ob das Konzept eine schrammelige alte Berghütte ersetzen kann, ist noch nicht erforscht. Auch nicht, ob bei dem möglicherweise beschwerlichen Anmarsch, die Flasche Wein für einen gemütlichen Abend im Tal blieb…

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Es gibt auch ein Video, in dem man den Innenaufbau der Häuser gut sehen kann.

http://konradwojcik.prosite.com/  

Charis

2 Kommentare zu “Fundstück: Primeval Symbiosis von Konrad Wójcik

  1. Luca Krüger

    Hallo und Danke für den Ihren Artikel! Prima Blog.

  2. Traumreise, Traumfrau, Traumhaus – Träume! Die Wirklichkeit sieht meist anders aus: Das Traumreiseziel wimmelt von prolligen Touristen, die Traumfrau wandelt sich zur verwöhnten Zicke und das Traumhaus hinterlässt dem Träumer mindestens 15 Jahre Ratenzahlungen. Das trifft aber nur den Träumer und könnte einem egal sein. Die Allgemeinheit aber muss die Abgase des Flugs zum Traumziel einatmen, die Auftritte der shoppenden Traumfrau verkraften und die Zersiedelung der Landschaft mit den Traumhäusern ertragen. Das Abwasser (die Fäkalien) der Baumhäuser sollen also auf den Waldboden geschüttet werden, die Alufassade ist nicht recykelbar und verbraucht in der Herstellung enorm viel Primärenergie, die Zukunft der Entsorgung von Solarkollektoren liegt im Ungewissen und wird wohl der Gefahrenmüll der Zukunft. Die Bewohner müssen auch im Alter noch die Leitern im Hause klimmen können – zurück auf die Bäume! Die Wege zum Einkaufen erfordern ein Auto, das im Wald geparkt werden muss und der Wald selbst wird durch die turmhohen Gartenzwerge ziemlich ramponiert. Man kann nur hoffen, dass diese Idee nicht massenhaft zur Wirklichkeit wird. Im Zeitalter der Landflucht und Verstädterung stehen andererseits viele Häuser, Höfe und Dörfer leer und warten auf Wochenendsiedler, die eine schon vorhandene Struktur sanieren, erhalten und dabei ein Gemeinschaftsleben entwickeln können. Ohne dass dabei die noch unberührte Natur verbraucht wird.
    Und noch eins: Ferienhäuser stehen die meiste Zeit leer während Flüchtlinge auf Bahnhöfen und im Freien übernachten müssen – unsere Probleme liegen wirklich auf hohem NIveau!
    Andreas Gottlieb Hempel

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