Auf offenem Feuer zu kochen, vermittelt Wärme und Glück. Die Einfachheit der Zutaten, die unkonventionelle Art der Zubereitung und die schlichten Gerätschaften üben eine magische Anziehungskraft aus. Das neu erschienene Buch „Feuerküche“ von Chris Bay und Monika di Muro knüpft genau an diese Sehnsüchte an. Auf 260 Seiten werden Kochtechniken, Feuerarten und zahlreiche Gerichte vorgestellt, die sich für die einfache Zubereitung im Freien eignen. Erschienen ist das Buch im AT Verlag.
Flammen züngeln. Holz knistert. Ab und an löst sich ein Funke, schaukelt durch die Luft, um kurz danach als Asche zu Boden zu fallen. In Alufolie verpackte Päckchen werden in die Glut geschoben. Es dauert, bis sie endlich gar sind und wer die heiße Folie vorsichtig öffnet, schmiert sich den Russ an die Finger und etwas später auch um den Mund. Ein rauchiger Geschmack liegt auf der Zunge. Wir nennen sie „Indianerkartoffeln“ und sie gehören zu den schönsten kulinarischen Erinnerungen meiner Kindheit.
Über „Feuerküche“
Als ich das Buch „Feuerküche“ zum ersten Mal in die Hand nahm, hatte ich sofort dieses Déjà-vu. „Feuerkochen“ ist eine Hymne an die Einfachheit. Hier geht es im Gegensatz zu vielen anderen Kochbüchern nicht um teure und exotische Zutaten, sondern um die Kunst aus wenigen, einfachen Zutaten ein schmackhaftes Gericht zuzubereiten. Neben aufwendigeren Schmorgerichten aus der Pfanne oder einer umgekehrten Linzertorte werden sehr einfache und für jedemann leicht praktikable Vorschläge für Leberwurstbrote vom heißen Stein, für Kräutertee mit Quellwasser oder für karamellisierte Quittenschnitze gemacht. Letztere kann man übrigens prima zu geräucherter Wurst oder Braten essen. Auf den Rezeptvorschlag verweise ich am Schluß.
Die Autoren erläutern verschiedene Gartechniken (u.a. dampfgaren, blanchieren, frittieren, rösten, räuchern, smoken) und dazu passende Feuerstellen. Sie zeigen passendes Kochgeschirr und geben Einblick in von ihnen favorisierte Orte, an denen es sich gut im Freien kochen lässt. Alles ist darauf angelegt, das Erlebnis des Kochens im Freien und in der Gemeinschaft zu erleben, denn dieses „Erleben“ scheint nach Ansicht der Autoren ein ganz entscheidender Faktor für das Gelingen und Geniessen.
Auf den theoretischen Teil des Buches folgen zahlreiche Rezepte, die, bis auf wenige Ausnahmen, stärker auf einen Fleisch konsumierenden Interessenten ausgerichtet sind. Anfänger finden leichte Einstiegsmöglichkeiten. Für den geübten Outdoorprofi lassen sich ganze Menüfolgen aus den Vorschlägen zusammenstellen.
Ein Anhang mit Maß- und Mengenangaben, Erläuterungen zu Grundzutaten und ein ausführliches Glossar komplettieren das Buch.
♥ → Handgeschmiedete Eisenpfannen, wie auf den Fotos gibt es zum Beispiel bei wohlgeraten.
Über die Autoren
Monika di Muro und Chris Bay leben in der Schweiz und haben aus einer Leidenschaft einen Beruf gemacht. Während di Muro über eine Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen zum Kochen kam, hat Chris Bay Maschinenbau studiert. Parallel zu einer Lehrtätigkeit an der ETH Zürich entwickelten sich seine Qualitäten als Outdoorkoch. Heute begeistern beide mit ihrer Firma Chillfood all jene die sich für das Kochen auf offenem Feuer interessieren.
Wer Lust hat sich auf die Lektüre des Buches einzustimmen, dem sei folgendes Rezept empfohlen (Link führt auf Rezeptseite). Informationen zum Buch unten im Kasten.
→ Rezept | Quittenschnitze am offenen Feuer kochen ←
Feuerküche
Kochtechniken, Feuerarten und Rezepte für das Kochen über offenem Feuer
Autoren: Chris Bay, Monika di Muro
Fotografien: Monika Flückiger
260 Seiten Hardcover mit vielen Fotos
80 Rezepte
Format: 20 cm x 27.5 cm
ISBN 978-3-03800-885-9
€ 32,00
Erschienen im AT Verlag 2018
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