Vivamayr Altaussee Glaubersalzflaschen

Durchbeißen! | Tagebuch meiner VIVAMAYR-Kur

Anfang November 2016 hatte ich es angekündigt: ich werde mich für einige Tage ins Steirische Salzkammergut begeben, um im Haus von VIVAMAYR Altaussee eine moderne F.X.Mayr-Kur zu erleben. Was mich erwartet? – Keine Ahnung. Ob es hilft? Das erfährt nur, wer es versucht. Veränderte Gewohnheiten, schwindende Kilos, was wird mit mir passieren? – Das alles waren Fragen, auf die ich zunächst keine Antwort hatte.
Nun mehrere Wochen später, weiß ich mehr darüber und möchte die Prinzipien dieser Kur, meine Erlebnisse und Resultate vorstellen.
Um den Ablauf der Kur einfacher verständlich zu machen, habe ich ein Tagebuch geschrieben.

Schnee und Basenbrühe – Die Anreise

Von Hamburg fliege ich in ca. 1,5 Stunden nach Salzburg. Der Transfer zwischen Flughafen und Hotel dauert weitere 1,5 Stunden, ist jedoch kurzweilig, weil es vorbei an den Seen des Salzkammergutes geht. Wolfgangssee, Fuschlsee, alles bekannte Namen. Außerdem schneit es. Ich bin im Winterwunderland gelandet.

Angekommen am Altaussee will ich bei VIVAMAYR nach dem (vielfach) üblichen Apfel an der Rezeption greifen. Fehlanzeige. Es liegt keiner da. Statt einem Begrüßungsschnaps gibt es eine Wasserflasche. Wo bin ich?

Vivamayr Altaussee Gläser Empfang
Am Empfang in der Lobby

Der wunderschöne grüne Kachelofen im Foyer sorgt für eine gemütlichen Atmosphäre. Die fachlich einwandfrei verarbeitete Holzbank davor, macht einen soliden Eindruck und trifft genau meinen Geschmack. Ich beschließe hier häufiger zu sitzen und meinen Rücken zu wärmen.

Meine Begrüßung ist freundlich, aber man führt mich zügig in den Speiseraum. Essen gibt es nur bis 18.30 Uhr. Komisch! – Statt Abendessen serviert man mir Basenbrühe (Gemüsebrühe) und Kautrainer (zum Programm der Kur gehöriges Gebäckstück aus Buchweizen, Soja oder Dinkel).  Ich bleibe leicht geschockt und vor allem hungrig zurück. Um genau zu sein: sehr hungrig, denn die letzte Mahlzeit war mein Frühstück. Auf das Sandwich im Flieger hatte ich ganz cool verzichtet.

Während es im Speisesaal ungewöhnlich ruhig bleibt, frage ich mich: „Was wird das hier?“. Die Leute sitzen schweigend vor ihren Tellern oder Tassen oder unterhalten sich ungewöhnlich leise. Viele sind sogar ganz allein da. Mir wird erklärt, dass ich die Brühe mit dem Teelöffel essen soll. „Die spinnen.“ denke ich, aber halte mich an die Regeln…

Vivamayr Altaussee - Basen-Brühe
Vivamayr Altaussee – Basen-Brühe

Auf meinem Zimmer genieße ich die Ruhe, hänge meine Kleider in die Schränke und stelle mir die erste Flasche Glaubersalz für den Morgen bereit. „Herrlich denke ich. „…ein wunderbares Geschenk: Eine ganze Woche für mich allein!“.

Das Zimmer ist komfortabel und mit teilweise eingebauten Möbeln hochwertig eingerichtet. Vor allem in das Badezimmer verliebe ich mich sofort. Ich mag die Fliesen, den Waschtisch und die schöne Badewanne. Schade, dass es für den Balkon zu kalt ist.

Ich lasse eine Badewanne ein und versinke im Schaum.

Schlafen kann ich erst spät. Aber da bin ich von zuhause gewohnt. Einen Fernseher gibt es, aber ich schalte ihn nicht ein. Um 8.30 Uhr soll ich zur Anfangsuntersuchung in Etage 1 sein.

Ankunft Vivamayr Altaussee
Ankunft bei Vivamayr Altaussee

Tag 1 – Glaubersalz und Anfangsuntersuchung

Der Wecker klingelt früh. Zu früh für einen „Wellnessurlaub“. Das Glaubersalz gieße ich an meiner praktischen Wasserbar 50:50 mit heißem Wasser auf. Die kleine VIVAMAYR-Glasflasche sieht hübsch aus. Das Salz kommt von einem Berg hier aus Altaussee. Vom Flurfenster ist er zu sehen. Das Glaubersalz schmeckt ekelhaft. Bitter und unangenehm im Abgang, aber ich trinke es tapfer. Die Wirkung ist durchschlagend… Ich bleibe erst einmal in Bad-Nähe.

Um 8.30 Uhr suche ich wie verordnet den Arzt auf. Es ist eine freundliche Anfangsuntersuchung mit Dr. Schubert, der mich nach meiner aktuellen Befindlichkeit und meinem Ziel für die Kur befragt. Ich bekomme unterschiedliche Termine, die meinen Aufenthalt bestimmen werden: simuliertes Höhentraining zur Zellregeneration, Fußbäder, Rödern. Die Anfangsuntersuchung ist für alle Gäste Pflicht.

Vivamayr Anamnesebogen
Anamnesebogen

Zum Frühstück wird Avocadomus mit Kaviar serviert und ich werde nach meinem Wunsch für das Mittagessen gefragt. – Leider wird sich dieser Wunsch in Luft auflösen, denn inzwischen habe ich meinen Behandlungsplan bekommen. Ich bin auf die sparsamste Verköstigungsstufe gesetzt. Das bedeutet in Brühe, Brühe und noch einmal Brühe. – „Habe ich wirklich gesagt, dass ich gern mein Gewicht reduzieren würde?

Der Vormittag ist voller Behandlungen, die sich nun täglich wiederholen werden. Eine ausgiebige Ganzkörpermassage ist mein persönliches Highlight. Genau das habe ich jetzt gebraucht.

Am Mittag gehe ich ums Haus spazieren. Es regnet, aber ich möchte wenigstens einmal kurz ins Dorf. Es ist unglaublich, wieviele Lebensmittel einem auffallen, wenn man sie nicht essen soll. Überall liegt Fallobst. Schafgarbe wächst am Wegesrand, Reklameschilder für Restaurants säumen meinen Weg. – Auf einer Wiese unter einem Baum liegt ein Apfel! Jetzt heißt es tapfer sein.

Im Supermarkt von Altaussee kaufe ich ein Stück Ingwer. Tapfer lasse ich alle anderen Lebensmittel liegen. „Nur etwas mehr Geschmack…“ denke ich und bin nicht sicher, ob Ingwer erlaubt ist. Egal. Das ist der einzige Ausrutscher, den ich mir leisten mag.

Den Bäckerladen, der mit seinem goldenen Licht in den Verkaufsraum lockt, lasse ich locker links liegen. Er soll gut sein.

Nachmittags habe ich weitere Anwendungen. Eine Moor-Ganzkörperbehandlung hatte ich vorher noch nie. Die schwarze Pampe wird auf meinen Körper gestrichen. Das ist ein komisches Gefühl. Die Ruhe im warmen Wasserbett tut gut. Ich schlafe nicht ein, aber kann prima entspannen. Gefällt mir.

Moorpackung Vivamayr Altaussee
Moorpackung

Die Zeit vergeht schnell. Schon bald ist wieder Zeit zum Abendessen, denn das gibt es bereits sehr früh. Im Speisesaal geht es noch immer sehr ruhig zu. Die Leute löffeln tapfer wieder Brühe.  Es schmeckt und erstaunlicherweise habe ich so gut wie keinen Hunger. Mir fällt auf, wie schnell ich sonst esse und gleichzeitig bin ich sicher, dass ich locker durchhalte. Ein bißchen Unterhaltung fehlt mir. So ganz allein zu reisen, kenne ich. Dabei so viel zu schweigen, ist ungewohnt.

Nach dem Abendessen genieße ich den Wellnessbereich. Das Schwimmen im Pool und Schwitzen in der Sauna tut gut. Es ist vergleichsweise leer. Das nicht so viel los ist, gefällt mir.

Tag 2 – Eine schreckliche Nacht

Die Nacht war grauenvoll. Nach kurzem Schlaf bin ich mit einer fürchterlichen Migräne aufgewacht und habe mich mehrfach übergeben. Meine mitgebrachten Tabletten zu nehmen, traue ich mir erst gar nicht, aber ohne bin ich chancenlos.

Das Glaubersalz am Morgen lässt mich würgen. Bin ich einfach nur krank oder woran liegt es? Kopfschmerzen hatte man mir prophezeit…

Glaubersalzflasche mit Quelle
Glaubersalzflasche mit Quelle

Ich muss den Morgenurin abgeben und bekomme eine erste Bauchmassage (Ärztliche manuelle Bauchbehandlung). Sie ist ein fester Bestandteil der Kur und wird immer von den Ärzten ausgeführt. Blähungen werden dadurch gelindert, der Bauch entspannt sich. Das tut gut. Dr.Schubert rät Migränetabletten zu nehmen, wenn die Beschwerden zu heftig werden. Ich kann nicht ohne. Mir tut alles weh. Es ist schrecklich.

Zum Frühstück wähle ich einen halben Jogurt aus Ziegenmilch und einen Kautrainer. Schmeckt lecker und ich esse Brocken für Brocken. Es ist so wenig und trotzdem stecke ich den Rest des Kautrainers ein. Brauch ich gerade nicht. Bin vorher satt.

In der Bewegungstherapie habe ich eine Einzelstunde. Wir messen auf einem Rad meine Belastbarkeit. Dafür werde ich komplett verkabelt und muss in eine merkwürdige Apparatur beißen. Komme mir vor wie ein Hund mit Knochen. Meine Werte sind beschämend. Wo ist meine Sportlichkeit geblieben?

Das Wetter ist schön. In meinen kurzen Pausen renne ich zum See. Der Steg ist ein Traum. Meinem Freund erkläre ich am Telefon, dass ich nie noch einmal freiwillig so eine Pferdekur machen würde. Ich fühle mich hundsmiserabel. Warum tut man sich das an? Ob das bald besser wird?

Am Altaussee
Am Altaussee

Beim Abendessen werden die Leute lebendiger, begrüßen sich und beginnen Gespräche zwischen den Tischen. Die Brühe schmeckt wie immer lecker, bleibt aber ein karges Gericht. Ich bekomme Nachschlag, weil eine Kaffeetasse nicht reicht. Immerhin! Man glaubt ja gar nicht, wie man sich über eine halbe Tasse Brühe freuen kann.

Nach der Sauna verschwinde ich wieder in meinem traumhaften Bad. Die Kopfschmerzen kommen wieder. Bitte nicht! – Etwas Basensalz im Badewasser fördert die Entgiftung. Der Fernseher bleibt wie immer aus.

Vivamayr Altaussee Badezimmer
Mein Badezimmer

Tag 3 – Das Weltgeschehen verbreitet Unruhe

Die Nacht war mässig gut. Die Übelkeit ist weg, aber die Migräne hält an. Die Kopfschmerzen nerven höllisch. Ich fühle mich elend.

Nach der amerikanischen Präsidentschaftswahl herrscht Unruhe im Haus. In der Lobby sitzen sie mit ihren iPads, tuscheln leise, die Gesichter sind entsetzt. Neben Österreichern, Deutschen und Schweizern sind Briten im Haus, Inder und Russen. Die Mischung ist bunt und alle kennen heute nur ein Thema.

Zum Frühstück bekomme ich Avocadomus UND ein Rührei. Was für ein Fest. Den Kautrainer lasse ich liegen.

Vivamayr Frühstück
Vivamayr Frühstück

Nach der Bauchmassage werden  Unverträglichkeiten geprüft. Applied Kinesologie Test nennt sich das. Der Test ist freiwillig. Angeblich kann ich Gluten nicht gut vertragen. Ziegenmilch bekommt mir besser als Kuhmilch. Mein Ernährungsplan wird nochmals umgeschrieben. Die Art und Weise wie das ermittelt wird, erscheint mir eigenwillig, aber offenbar effektiv. In geringen Dosen bekommt man etwas auf die Zunge gestreut und dann wird geschaut, mit wieviel Kraft man das Bein gegen eine Hand drücken kann. Ich beäuge den Vorgang skeptisch, aber lasse mich darauf ein. Wenn’s hilft?

Um 11.oo Uhr geht es wieder zum IHHT – Hypoxietraining. Das ist ein simuliertes Höhentraining, bei dem ich bequem in einem Sessel liegend mit Sauerstoffmaske liege. Heute schaffe ich es höhentechnisch fast auf Höhe des Kilimandscharo. Auch wenn es nach Faulenzen aussieht: man merkt hier, was sich tut. Die Zeit mag ich trotzdem besonders gern, denn ich kann vor mich hindämmern oder nach draußen schauen. So viel Ruhe gönne ich mir selten.

Höhentraining Vivamayr
Höhentraining

Vor dem Mittagessen genieße ich die Aussicht am See. Heute haben wir Sonne satt. Die umliegende Bergwelt sieht aus wie auf einer kitschigen Postkarte. Wann immer ich ein Foto auf Instagram oder Facebook hochlade, werde ich beneidet. Ob ich wirklich zu beneiden bin. Noch bin ich da sehr sehr unsicher..

Bootshaus Altaussee
Bootshaus am Altaussee

Die Kopfschmerzen hören nicht auf.  Ich muss ständig Tabletten nehmen.

Am Mittag bekomme ich zwei Proteine und wähle Schafkäserolle und 3 Scheiben Bresaola. Was für ein Fest!

Am Nachmittag muss ich in die Colonhydrotherapie. Achtung – das ist etwas unappetitlich, der gesamte Darm wird gespült. Aber weil das komplette Pflegepersonal von VIVAMAYR top geschult ist und ausgesprochen liebevoll mit den Gästen umgeht, ist alles halb so wild. Danach fühle ich mich innerlich sauber. Ein tolles Gefühl!

Kaum gereinigt, geht es weiter in die Küche von VIVAMAYR. Küchenchef Martin Stein verrät heute einige Tricks und Rezepte für zuhause. Daran kann jeder Gast teilnehmen, der sich zuvor für den Termin angemeldet hat. Wir bekommen unterschiedliche kaltgepresste Öle und geeignete Lebensmittel gezeigt und kochen mehrere kleine Gerichte. Probiert werden darf ausnahmsweise auch. Ich halte mich erstaunlich gut zurück. Hunger habe ich nämlich keinen.

Den Abend beschließe ich wieder mit Brühe.

Da ich schon so lange tapfer war, bin ich ziemlich stolz auf mich.

Ich trinke jede Menge Tee, der hier an allen Ecken des Hauses verfügbar ist. Ein Tee mit Fenchel schmeckt mir besonders gut.

Die Saune nutze ich nur kurz und mache mir lieber beizeiten einen Leberwickel. Der gehört auch zum Programm und wird am Abend im Zimmer möglichst selbst gemacht. Ich mochte die graue Gummiwärmflasche nicht und habe mir von zuhause eine meiner Wärmflaschen ins Hotel schicken lassen. Mit dem roten kuscheligen Teil gehe ich von nun an gern ins Bett.

Wer mag, kann am Abend am grünen Kachelofen noch Trachten anschauen und kaufen. Ich bin zu müde.

Steiner Wärmflasche von wohlgeraten.de

Tag 4 – Geht es bergauf?

Ich wache um 4.00 auf und bin putzmunter. Das Kopfweh ist endlich weg. Noch ist Zeit bis zum Glaubersalz-Trank. Ich nutze die Zeit und turne, denn in einer weiteren Bewegungstherapiestunde habe ich tolle Übungen für meinen Rücken gezeigt bekommen.

Am Vormittag habe ich wie immer Termine von der Bauchmassage bis zum Rödern. Während ich in der Hydrotherapie mein alltägliches Fussbad bekomme, werden mir in ätherische Öle getränkte Watte-Stäbchen in die Nase gesteckt. Sie nennen es „Nasale Refelexzonenbehandlung„. Das ist eigentlich die unangenehmste Behandlung von allen und trotzdem: die Nase wird nach und nach freier. Ich gewöhne mich so langsam daran.

Vivamayr Fussbad
Fussbad

In der Pause mache ich einen Spaziergang um den Altaussee. Nicht ganz leicht die Zeit einzuhalten, denn es sind sieben Kilometer und man braucht ca. zwei Stunden. Aber das Wetter ist traumhaft und ich halte immer nur kurz zum Fotografieren. Ein traumhafter Weg, an den ich noch lange denken werde!

Am Mittag bekomme ich Selleriesuppe und eine Portion Lachs. Wie gut das schmeckt. Ich habe mich an das langsame Essen gewöhnt. Kaue und geniesse und mein Bauch dankt es mir. Von Tag zu Tag wird er etwas flacher. Das macht Spaß zu beobachten.

Die Nachmittagsbehandlung übernimmt ein Osteopath. Wir müssen gleich bei der Begrüßung lachen, denn angeblich bin ich schon aus dem Fahrstuhl schief heraus getreten. Ich liege flach auf dem Rücken und werde kritisch beäugt. Dann beginnt die Behandlung. Ein wenig Druck hier. Ein Ziehen da. Nach einer Stunde bin ich nicht mehr bogenförmig, sondern gerade und meine Beine sind (angeblich) nicht mehr unterschiedlich lang. Es kann schmerzen in den ersten Tagen, bekomme ich mit auf den Weg, aber ansonsten fühle ich mich gut. Was es bringt? Ich bin gespannt.

Beim Abendessen gibt es wieder Brühe. Die Leute sind lebendiger geworden und viele unterhalten sich. Die Konzentration auf das Essen nimmt bei manchen ab.  Das kann ich sehr gut sehen. Dafür wird an einigen Tischen laut gelacht. Ich nehme es als gutes Zeichen.

Winterromantik am Altaussee
Altaussee

Nach Höhentraining und Abendessen, entscheide ich mich für Sauna statt Volksmusik im Foyer. Es sieht gemütlich aus, wie das Musikantenpaar vor dem grünen Kachelofen spielt, aber ich bin ziemlich erledigt. Wie jeden Tag, ziehe ich das wunderbare Bad und die schöne Badewanne vor.

Ein besonderes Highlight ist der Bittersegen am Abend. Die kleine Flasche mit den bitteren Tropfen fördert die Verdauung und unterstützt wie so vieles hier die Arbeit der Leber. Mir kleinen Schnapsdrossel zaubern die Tropfen immerhin das Gefühl eines Magenbitters auf die Zunge. „Gerne mehrmals am Tag“ hat der Doktor gesagt. Daran würde ich mich nur zu gerne halten. :)

Tag 5 – Fast geschafft und doch noch müde

Heute ist Freitag. Meine Abschlußuntersuchung steht an und eigentlich war ich sicher, heute Bäume ausreißen zu können. Davon ist nichts zu merken.

Das Glaubersalz schmeckt wie immer, aber je häufiger man es trinkt, umso mehr verliert es den Schrecken. Ich gewöhne mich daran.

Die Abschlußuntersuchung ist aufschlußreich. Obwohl mein Befinden sich momentan nicht gebessert hat und ich über enorme Rücken- und Kopfschmerzen klage, hat sich doch etwas verändert. Mein Gewicht ist um drei Kilogramm reduziert und ich weiß detailliert, wie ich weitermachen kann. Also bin ich auf dem Weg! Dr. Schubert rät mir dringend an, noch ein bis zwei Wochen zu verlängern. Nicht ohne mir eine dicke Mappe mit Untersuchungsergebnissen und hilfreichen Hinweisen für eine geeignete Weiterführung zu überreichen.

Ich schwanke zwischen Ernüchterung und Verständnis. Erwartet hatte ich mehr, aber wenn ich ehrlich bin: Wie könnte es sein, dass ich monatelange Schmerzen in einer Woche verliere? Ich beschließe realistisch zu sein und die VIVAMAYR-Kur zuhause fortzuführen.

Am Mittag beobachte ich neu angereiste Gäste. Genau wie ich schauen sie sparsam auf die leichte Küche und warten auf das Essen nach der Brühe. Ich muss lachen!

Für den Nachmittag ist eine Algen-Ganzkörperbehandlung vorgesehen. Ich genieße die Stunde in der warmen Verpackung. Könnte ich sowas doch zuhause manchmal haben!

Vivamayr Algenpackung
Algenpackung

Die Stimmung am Abend ist nun ziemlich ausgelassen. Ich habe Rituale entwickelt aus Sauna, Tee und Leberwickel. Wie schade, dass die Zeit so schnell verging.

Vivamayr Tee

Tag 6 – Ausflug ins Ausseerland und eine Behandlung der Extraklasse

Meine Kur zeigt erste Wirkung. Statt morgens nicht aus dem Bett zu kommen, schaffe die „Bewegung am Morgen“ um 7.30 Uhr im Yogaraum. Das hätte mir am Montag noch nicht passieren können.

Während des Frühstücks beobachte ich wie draußen der Schnee fällt. Immer dicker wird die weiße Decke und beruhigt mich sehr. Ich esse Quinoa-Brei und werde nicht satt. Gut, wenn man alles probieren kann. Angelika vom Service hat Mitleid mit mir und bringt noch einen Nachschlag.

Gegen 10.00 Uhr wartet ein Taxi vor der Tür auf mich. Ich habe mich für einen Ausflug nach Bad Aussee angemeldet. 10-15 Minuten dauert die Fahrt mit dem Auto. Der kleine Kurort ist beschaulich. Ich laufe kurz zum geografischen Mittelpunkt Österreichs und bummle dann durch die zahlreichen Trachtengeschäfte. Sogar Lebkuchen kaufe ich ein, weil sie hier besonders gut sein sollen. Selber essen, mag ich keinen.

Nach meiner Rückkehr gibt es Mittagessen: Eine Premiere, denn ich bekomme wieder feste Nahrung. Aufregend präsentiert unter seiner Silberhaube wird es mir serviert. Geräucherter Saibling mit Kürbisspalten liegt auf dem Teller. Ich könnte mich hineinlegen, so gut schmeckt es.

Am Nachmittag erwartet mich noch ein besonderes Schmankerl. In der Kosmetik lasse ich mich mit einer speziellen BYONIK® – Laser & hyaluronic acid Behandlung verwöhnen. Ein Traum.

Vivamayr Beauty

Rundum zufrieden genieße ich mein letztes Abendessen am Altaussee. Weil Stefanos, der freundliche Kellner Mitleid mit mir hat, bekomme ich zur Brühe zwei Scheiben Ziegenfrischkäse. Zusammen mit dem Sojabrot als Kautrainer ist es ein richtiges Abendessen! Ich bin glücklich.

Zufrieden wärme ich noch einmal meinen Rücken an dem Kachelofen. Wie schnell die Tage vergangen sind. Und wie sehr sich das Bild gewandelt hat, von der anstrengenden Pferdekur am Anfang zur bewussten Entspannung am Ende.

Vivamayr Altaussee Kachelofen

Am nächsten Morgen fliege ich von Salzburg zurück nach Hamburg. Der Abschied fällt mir schwer, aber ich freue mich auf meine Familie.

Während Kate Moss am nächsten Tag die Penthouse-Suite am Altaussee bezieht, trinke ich in Hamburg Glaubersalz und Brühe.

Fazit

Nach weiteren zwei Wochen bin ich zum ersten Mal seit vielen Monaten wieder schmerzfrei. Mein Rücken fühlt sich gut an, ich kann in stressigen Situationen loslassen. Auch meine Magenschmerzen sind weg. Bis zum Januar habe ich mein Gewicht um weitere Kilos reduziert, sodass ich endlich wieder in mein Lieblingskleid passe. Auf Kaffee verzichte ich permanent, aber ein kleines Glas Wein geht immer. Und Essen schmeckt mir nach wie vor. Ich bleibe der Genießer von früher.

Die Ernährungs- und Bewegungstipps habe ich versucht in meinen Alltag einzubauen und esse mit mehr Ruhe. Was bleibt ist die Sehnsucht nach dem Altaussee. Und: Das gute Gefühl bleibt!


VIVAMAYR Altaussee

Fischerndorf 222
8992 Altaussee
+43 (0) 36 22-714 50

→www.vivamayr.com/altaussee/


Offenlegung: Ich war eingeladen für eine einwöchige Kur. Meine Meinung ist frei.

 

Charis

5 Kommentare zu “Durchbeißen! | Tagebuch meiner VIVAMAYR-Kur

  1. Janett

    Ich habe mich schon länger für diese Kur interessiert.
    Es ist hilfreich zu lesen, wie jemand dann wirklich empfindet, der es erlebt hat.
    Danke für den Erfahrungsbericht.

  2. Melanie P.

    Das sieht so schön aus Charis. Ich kann mir vorstellen, dass es trotzdem anstregend war. Liebe Grüße, Melanie

  3. Regina W.

    Hallo, Respekt für die Ehrlichkeit!
    Ich habe es mit Interesse gelesen.
    Ob ich es selber einmal ausprobiere, weiß ich noch nicht, aber die Fotos und der Bericht regen dazu an!

  4. Andreas Gottlieb Hempel

    Liebe Charis,

    danke für den wunderbaren Bericht! Alles erinnert mich an meine Mayrkur vor Jahrzehnten noch mit Milch und trockenen Weizensemmeln. Bei Soja wäre ich heute sehr vorsichtig – gilt als genauso vergiftet und degeneriert wie der Weizen. Seit einem dreiviertel Jahr esse ich kein tierisches Eiweiß mehr (vor allem Käse fehlt mir – auf Milch, Fleisch und Fisch kann ich gut verzichten) – Ergebnis: 15 Kilo abgenommen, frischer Wohlfühlgesamteindruck und alle Bluthochdrucktabletten abgesetzt.
    Dazu kommt täglich mindestens eine Stunde Wanderung in unserer Bergluft, bisweilen zwei bis drei. Weitere Reinigungen von Galle, Leber und Darm ergänzen mein privates Home-Programm. Gegessen wird neben Rohkost nur gedämpftes Gemüse, Vollkornbrot und viel Wasser zwischendurch. Ich horche in mich hinein und mein Bauchgefühl sagt mir, was individuell gut für mich ist: Schüßlersalz Kalium sulfuricum D6, Arginin, Multiplasan 17 und 33 und einmal in der Woche faste ich (Dienstag) nur einen halben Liter Sauerkrautsaft gibt es frühmorgens, der putzt gewaltig durch, ansonsten Tee und warmes, gekochtes Wasser, das der Körper zur Reinigung besser aufnimmt als kalte Flüssigkeiten. Wein für mich als Sommelier stark reduziert und ich fühle mich klar und gut. Vor allem: den Schulmedizinern und ihrer öden Pillenverschreiberei zugunsten der Pharmaindustrie kein Wort mehr glauben, das man nicht selber nachgeprüft hat. Im Zweifel pendle ich um meine Empfindungen pro oder contra von Einnahmen abzusichern. Pendeln hat sich bei mir in über fünfzig Jahren immer wieder als Antwort bewährt – aber bitte keine Fragen zur Zukunft o.ä. stellen um böse Geisteinflüsse zu vermeiden.
    Könnte noch vielmehr dazu sagen – aber Schluss für heute und nochmals ein großes Kompliment für Deinen persönlichen Bericht!

    Andreas

  5. Sehr ehrlich geschrieben. Toller Bericht. Tolle Fotos.

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