Der Holzboden knarzt beim Betreten der Hütte, der alte Ofen taucht die Stube bereits in eine wohlige Wärme. Und irgendwie ist es völlig egal, dass die Wolken noch tief hängen und die Berge kaum zu sehen sind. Denn nirgends ist es gemütlicher an regnerischen Tagen als auf einer einsamen Berghütte.
Es gibt keine Verpflichtungen, denen man hier oben nachkommen muss.
Keine Internetverbindung, die das iPhone im Minutentakt aufleuchten lässt. Fernseher? Autolärm? Fehlanzeige. Es ist die Ruhe der Natur, die zu hören und zu spüren ist. Das leise Plätschern des Bachs hinter der Hütte, das Gebimmel der Kuhglocken in den frühen Morgenstunden und das fröhliche Zwitschern der Vögel. Die klare Luft und die morgendliche Kälte, bevor die ersten Sonnenstrahlen hinter dem Berg hervorkommen und langsam das Gesicht wärmen. Etwas Schöneres? Gibt es für mich nicht.
Seit ich vor einigen Jahren zum ersten Mal ein Wochenende auf einer alleinliegenden Hütte in den Bergen verbracht habe, gibt es für mich einfach keine schönere Form einer kurzen Auszeit. Frühmorgens vor die Tür treten, mit einer Tasse Kaffee in der Hand, die frische Bergluft einatmen und der Sonne dabei zusehen, wie sie sich hinter dem Gipfel hervorschiebt – es gibt keinen besseren Start in den Tag. Die Ruhe und das Panorama? Einzigartig! Und so sehr ich schöne und besondere Hotels und Pensionen liebe, Stunden damit verbringe, eine Bleibe für den nächsten Urlaub auszuwählen und besondere Konzepte aufzustöbern, gibt es in Wahrheit keinen Urlaub, der mir mehr gibt als eine einfache, abgelegene Hütte am Berg.
…braucht es das alles wirklich?
Ein stilvolles Doppelzimmer mit großem Panoramafenster. Ein großzügiger Wellnessbereich mit Sauna und Dampfbad. Ein Infinity-Pool am Dach und ein fünfgängiges Menü am Abend. Ein schöner Luxus, keine Frage. Doch braucht es das alles wirklich? Es ist die Einfachheit und die Reduziertheit, welche einen Hüttenurlaub auszeichnen. Sich selbst versorgen, mit einfachsten Mitteln heizen und kochen, kein technischer Schnickschnack. Tagsüber erwandert man die umliegenden Berge, springt in einen kühlen Bergsee oder lässt sich einfach auf der Terrasse die Sonne ins Gesicht scheinen. Nachmittags kehrt man erschöpft, aber glücklich von einer Wanderung oder Mountainbiketour zurück in die Hütte, genießt die letzten Sonnenstrahlen und die Stille der Natur, bevor es langsam Nacht wird. Erneut sorgt der alte Ofen für eine wohlige Wärme in der Stube, die Geschichten von Generationen erzählen kann. Und dann ist da noch der nächtliche Tritt vor die Türe – und der Blick in einen sternenklaren Himmel. Denn nirgends ist der Anblick der Sterne und Planeten eindrucksvoller und deutlicher zu sehen, als fernab von der Lichtverschmutzung des Tals. Wie klein man selbst doch im Vergleich zum Universum ist…
Mehr Bilder und Geschichte zu Brandleit – dem wunderschönen Bergbauernhof auf den Bildern findet ihr auf dem Blog Individualicious.
Brandleit | Modernes Hideaway im geschichtsträchtigen Bergbauernhof
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